Heidiho's photos
journiApp - Moment 52
Zur Erklärung: s. ALBUM "journiApp" .... www.ipernity.com/doc/heidiho/album/1194502
... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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Umeå ist spannend; ich bleibe noch, länger als gedacht. Affenhitze, gegen 16 Uhr flüchte ich ins Gitarren-Museum, kühler Backsteinbau. 2 Brüder haben sich einen Traum erfüllt, den von Jugend an gesammelten Gitarren ein eigenes Zuhause gegeben. Ich laufe durch kühle Gänge. Namen, Melodien ... mein Gott - 60er, 70er Jahre ... genau MEINE Zeit ! Plötzlich steht ein dürres Kerlchen neben mir. Wir plaudern, über die Musik unserer Jugend. Er ist Sam, Jg. '56, einer der beiden Museumsgründer. Erzählt von den Schwierigkeiten vor Museums-Eröffnung (2014), Gitarren, technischen Raffinessen. Gibt eine Musikprobe. Solo nur für mich.
Bisheriger Höhepunkt seines Lebens: 2015. Als plötzlich Kronprinzessin Victoria dastand, mit Mann und 2 Bodyguards. Im Stockholmer ABBA-Museum hatten sie von diesem verrückten Museum gehört, wollten selber sehen. Seien fast 1 Std. geblieben. Die beiden Brüder stotternd vor Aufregung. Ganz einfach, habe sie gesagt, ihr seid Sam und Mick - nennt mich Victoria.
28 Jul 2018
journiApp - Moment 51
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... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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Nur 3 Häuser vom Vandrerhejm Umeå wirbt ein Friseurladen mit Sonderpreisen für Kinder, Studenten und Rentner. Samstags bis 13 Uhr. Halb eins komme ich dort vorbei, draußen >30 Grad. Seit 2 Monaten ungeschnitten, kleben meine Haare im Genick. Rein in den Laden, zeige ich auf die Uhr und meinen Kopf. Der junge Mann nickt. Zeigt sodann im Frisurenkatalog auf einen Blondkopf. Ich nicke. Englisch versteht er nicht wirklich. Sagt, er sei vor 15 Jahren aus dem Irak gekommen, italienisch könne er. Ich frage: refugee, war, boat ?? Er versteht nix, ist aber wohl einer. Umeå im Sommer gefalle ihm, im Winter nicht. Zu kalt, zu dunkel. Aus einer Sprühflasche voll Wasser feuchtet er meinen Kopf an. So geht das also auch. Nach 10 Minuten ist er fertig. Viel anders als bei meiner Friseuse daheim sieht das nicht aus; nur dort 3x so teuer.
Wir machen noch ein paar Fotos, mit Batman, und haben Spaß. Dann schließt er hinter mir ab.
Als ich draußen stehe, sehe ich erst: es ist ein Herren-Friseur.
journiApp - Moment 50
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... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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Nun muß ich also nach Gränna ... wegen Ingenieur Andrée !
NANOQ, das Arktis-Museum, ist eines der "bestgehütetsten Geheimnisse Finnlands": mitten im Wald, über kilometerlange Schlängelwege nur findbar, so man VORHER weiß, was man sucht.
Viel über Andrées Expedition haben sie nicht,
schau ich mir also was Anderes an. Ständig einen älteren Herren auf den Fersen, der mich ungefragt über die Winterschlacht 39/40 informiert (ich wußte nicht mal, daß Stalin Finnland überfallen hat !).
Irgendwann frage ich ihn nach dem Verbleib der Fotos, die Photograph Strindberg gemacht hat, mit 25 Jahren jüngster Teilnehmer der Andrée-Expedition. Sie existieren tatsächlich - in Gränna, Andrées schwedischem Geburtsort, im dortigen Museum. Ich erwähne, zufällig in eben dieser Richtung unterwegs zu sein. Darauf gibt mir der alte Mann seine Visitenkarte, für den Gränna- Museumsdirektor Geschenke und Grüße mit. Er ist Pentti Kronquist, mehrfacher Polarexpeditions - Teilnehmer - und Gründer von NANOQ.
journiApp - Moment 49
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... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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In der Buchungsbestätigung für das Hostel in Rovaniemi steht: Check-In bis 23 Uhr.
22:30 Uhr stehe ich vor verschlossenen Türen. Das Schild mit den Check-In-Zeiten ist überklebt, mit "22" ... und dem Hinweis: man solle mit Schlüsselkarte den Hintereingang benutzen. Ich habe keine Schlüsselkarte ! Ich bin müde und will in ein Bett ! ... was nun ? Muß ich wieder einmal eine Nacht im Auto zubringen ? Blick zum Handy: you've got mail ... tatsächlich, Nachricht vom Hostel: ich möge zu den Lieferwagen auf dem Hof gehen, dahinter wären 3 schwarze Kästchen, Nr. 1 wäre meins. Geheimzahl sei 0011. Ich finde Hof, Lieferwagen, Kästchen ... stelle auf 0011 ... Schlüssel, Schlüsselkarte und ein handgeschriebener Zettel fallen mir entgegen.
Alles funktioniert: Türen öffnen sich, ich finde MEIN Bett, MEINEN Schrank, MEINE Bettwäsche. Der 10-Bett-Schlafsaal gehört mir ganz allein. Juhu ! Auch die Küche und der TV-Raum. Juhu ! Café Koti ist cool !
Findig, diese Finnen - mit Technik, die begeistert
journiApp - Moment 48
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... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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Finnland. Ich bin in Finnland. Korrekter: Lappland. Hier, wo Orte so unaussprechliche Namen haben, daß man sie gar nicht erst kennenlernen mag.
Hinter der Grenze sieht's aus wie auf dem Polenmarkt. Hohenwutzen, nur ärmlicher. Hier ist Kernland von SÁPMI, dem Länder übergreifenden Selbstverwaltungs-Verbund der Samen (Finnland, Rußland, Schweden, Norwegen).
Meine 1. Begegnung hier: unerfreulich. Mitten auf der E4 steht ein Rentier. Ich stoppe, zücke das Handy, Video. Rentier schlendert davon. Hinter mir: Hupen. Mit Armbewegung zeige ich an, man möge an mir vorbeifahren. Nee, nochmals Gehupe. Wir sind allein hier - 2 Autos, 1 Ren, eine leere Europastraße. Trotzig bleibe ich weiter stehen, auch als das Tier längst weg ist. Endlich zieht an mir vorbei: ein sonnenbebrillt "cooler" Jungmann mit Boot auf dem Autodach. Er zeigt mir 'nen Vogel, ich ihm den Stinkefinger (hab ich noch nie gemacht !). Kaurismäki kommt mir in den Sinn; seine Filme. Wo die Leute auch immer einen an der Waffel haben.
journiApp - Moment 46
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Ich fahre nach Gamvik, wo der Dorfladen schon am Nachmittag um 4 schließt und die Straßen menschenleer sind. Stelle das Auto ab, fotografiere Belangloses. Plötzlich Getrampel. Ich drehe mich um: neben meinem Auto steht ein Rentier. Interesse im Blick. Noch ehe ich die Kamera in Position bringen kann, schlendert es davon. Unter ein Brückchen, wo schon seine Herde Schutz vor der prallen Sonne gefunden hat. Ich hinterher: auf die Brücke, unter die Brücke ... tue so, als wenn sie mich überhaupt nicht interessieren. Das Oberrentier bleibt 10m vor mir stehen, beobachtet mich. Ich überlege, ob wohl schon mal ein Tourist vom Rentier aufgespießt wurde ? - Dieser Bulle aber ist träge, legt sich in den Matsch und käut wider. Es grunzt, es rülpst. Die anderen wollen weiter. Sie finden mich langweilig. Irgendwann steht der grunzende Boss auf, und trottet seiner Truppe hinterher. Ein Sommertag in Gamvik. Da, ganz im Norden, wo die Hauptstraße nachmittags den Rentieren gehört.
journiApp - Moment 47
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Mein letzter Tag Norwegen - der 68.
Bin so aufgeregt und traurig, daß ich nachts halb 3 aufwache. Der Leuchtturm, plötzlich in Nebel gehüllt. Er, der mir 3 Tage Zuhause und Orientierungspunkt hier draußen, am Ende dieser staubigen Piste, am Ende Europas, war.
Heute verlasse ich Slettnes Fyr, Gamvik, Norwegen.
Die kommenden 16 Tage geht's durch Finnland und Schweden Richtung Heimat. Finnland sagt mir gar nichts - außer dem Klischee unendlicher Wälder, tausender Seen, Myriaden von Mücken. Bislang stehe ich dem Land der vielen "ä"s skeptisch-abwartend, wenn nicht gar ablehnend gegenüber. Keine Ahnung warum, vielleicht der unsäglichen Sprache wegen. In Tana Bru, dem "Melting Pot" von Norwegern, Sami, Russen und Finnen, konnte ich sie hören, all diese ÄÄÄÄÄs. Keine Sprache, eher ein Geisteszustand, kein gesunder !
Jedenfalls bleibt's spannend - 16 Tage, an denen wieder alles ganz neu und überraschend und anders sein wird, als vorher gedacht.
Ich bin "on the road again".
journiApp - Moment 44
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Steilneset Minnested.
Klingt lieblich - steht jedoch für Unfaßbares: was Menschen Menschen antun.
Im 17. Jh. wurden im Raum Vardø 133 Personen der Hexerei angeklagt. Die meisten bei lebendigem Leibe verbrannt. Man weiß es, gab's auch anderswo; war irgendwann Schulthema.
Hier auf Vardø berührt es stärker. - Die Landschaft, das Licht, das Wetter ... alles hier ist schroff, brutal, extrem. Der Wind ist eisig, mehr als die Hälfte des Jahres ist es dunkel. Wenn selbst MIR abends in Nebel, Regen und Wind der Tunnel nach Vardø wie der Eingang zur Hölle vorkam ... wie mag es den Unbedarften im Mittelalter gegangen sein: ein Kind wird krank, ein Schaf verreckt ... das Getuschel, abends in dunklen Stuben: die Nachbarin, die mit dem bösen Blick, vom Teufel besessen - die war's !!!
Man läuft durch die Halle, hilflos den eigenen Gedanken ausgeliefert - da geht die Tür auf. Eine Horde Hurtigruten-Landgänger trampelt laut schwätzend durch's Dunkel. 10 Minuten, dann sind sie durch. Aufatmen.
journiApp - Moment 43
Zur Erklärung: s. ALBUM "journiApp" .... www.ipernity.com/doc/heidiho/album/1194502
... die fehlenden PiPs zu den Momenten 29 bis 57 ergänze ich, wenn ich mal gar nichts anderes vorhabe (diese journiAPP habe ich zwischenzeitlich abgemeldet; die Fotos sind auf der Festplatte eingelagert).
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Bin auf Varanger. In Vardø. Definitiv: das Ende Europas. Oder auch: der Vorhof zur Hölle ?
Fühle mich gerade als Location Scout für Stephen King ...
SO meine Stimmung, spätabends, im grauen, kalten Vardø. Im Regen VOR dem Hexen-Mahnmal, NEBEN dem Friedhof stehend, die beunruhigende Erkenntnis: ich hab KEIN Nachtquartier ! Den Campingplatz (der in meiner Kappelen- Karte steht), gibt es schon seit 14 Jahren nicht mehr. Helfer in letzter Not, wie so oft -booking.com: einziges Angebot: "Meieriet" in der Hafengasse. Teuer - aber was soll's ( 22:30 Uhr; die nächste Zivilisation 130 km entfernt) - also denn: "Meieriet". 23 Uhr, vor der verschlossenen Tür eines einst dunkelgrün (!) getünchten Hauses mit bröckelndem Putz:
"Misery", der Film, kommt mir in den Sinn ...
Auf mein Klopfen öffnet irgendwann die Wirtin; schlaftrunken, im Satin-Morgenmantel - Kathy Bates ?! Fluchtgedanken kommen auf. Bloß wohin ? Zögerlich folge ich hinein ...
Drinnen ... s. Fotos !!!