Ehem. Betriebsgebäude von Schacht Roeder der Zeche Friedlicher Nachbar (Bochum-Linden) / 14.07.2019

Im Jahr 1829 enstand durch Konsolidation der Zechen Hasenwinkel, Sonnenschein und General & Himmelscroner Erbstollen die neue "Zeche Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstollen". Die geförderten Kohlen wurden zunächst fast ausschließlich über die Hasenwinkeler Pferdebahn zur Ruhr transportiert und ab da verfrachtet. Mit dem Ausbau der Landstraße von Hattingen nach Bochum zu einer Chaussee, der heutigen Hattinger Straße, ergab sich für die Zeche die Möglichkeit, ihre Kohlen auf dem Landweg in die umlegenden Städte transportieren zu können. Daraufhin wurde 1848 auf der Nordseite der Hattinger Straße der senkrechte Schacht Roeder abgeteuft, der bis zur Sohle des General-Erbstollens Nr. 2 in 72 m Tiefe reichte und über einen Querschlag mit dem Schacht Constanz August verbunden war. Der neue Förderschacht erhielt seinen Namen zu Ehren des Hattinger Justizkommissars Roeder und war zunächst mit einem Pferdegöpel ausgestattet.

1856 wurde der Schacht Roeder von der neugegründeten Zeche Friedlicher Nachbar angepachtet und zur Kohlenförderung genutzt. Dazu wurde der Pferdegöpel durch einen Dampfhaspel ersetzt. 1861 wurde vom Schacht aus eine Pferdebahn für den Kohlentransport zur Ruhr und später zum Bahnhof Dahlhausen gebaut. Mit der Inbetriebnahme des neuen Tiefbauschachtes 1 an der Deimkestraße um 1870 wurde der Schacht Roeder überflüssig und nachfolgend stillgelegt. Das einstige Betriebsgebäude hat mittlerweile eine neue Nutzung als Wohnhaus.

Ende des 19. Jahrhunderts entstand nahe des ehemaligen Schachtes Roeder die Kolonie Friedlicher Nachbar mit der zentral verlaufenden Straße "Am Röderschacht", heute eine der steilsten Straßen Bochums.
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[Bergbauwanderweg Dahlhausen, Station Nr. 27]