"Wenn man sich die vielen tausend Künstler vorstellt, die pro Jahr von den Kunstschulen der Welt ausgespuckt werden, kann man nicht umhin zu hoffen, dass die Zukunft der Kunst weniger vom genialischen Solitär bestimmt wird, der das Ergebis unseres eigenen VErschwindens in die Betrachterrolle ist, als von verträglicheren Menschen. Die dürfen unter Umständen auch unbekannter, weniger einzigartig und unvergleichlich sein als bisher."
Jochen Gerz
Ich nenne mich ja gelegentlich, - in Anlehnung an Deleuze -, einen "Minor Artist". Aber geht das überhaupt? Kann ich, oder jmd. anders, dem wie auch immer abwesend sein (im Kunstbetrieb) eine positive Qualität abgewinnen?
Carl M. Einstein has replied to Realbeck clubOh mein Gott,... bin ich jetzt Creative Class ?!? ;-))
Mit dem Begriff des "minor artist" würde ich nur insofern aufpassen, als die differentia specifica zum "street artist" und zur "nail designerin" klar bleiben müsste / sollte.
Wenn Sie zwischen der Unmöglichkeit nicht Kunst zu machen und der Unmöglichkeit Kunst für den Kunstmarkt zu machen und der Unmöglichkeit anders Kunst zu machen leben, dann sind Sie, lt. Deleuze/Guattari in der Tat ein "artiste mineure". Oder in deren Worten "deterritorialisiert". (Im Worterbuch des Unmenschen steht hier der Begriff "wurzellos". Im Gehege der Rhizomatiker kann man das aber mal so stehen lassen.) Ihr Emmigrationsbegehren, die Sehnsucht nach einer (neuen) Heimstatt läuft da wohl ins Leere...
Was Herr Einstein dazu meint: Ich trage mal ein paar seiner Perlen dazu zusammen. Demnächst auf diesem Kanal.
Realbeck club has replied to Carl M. EinsteinADELIGER:"Wenn ich aber doch nichts gelernt habe und nichts kann?"
ANDERE:"Und die Kunst?"
EINSTEIN: "Kunst ist Snobismus und Lüge."
(Gespräch i.d.frühen 20ern, zit. n. d. Memoiren von Gräfin Marie von Bunsen)
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