Ulrich Dinges' photos with the keyword: Osterode
in der Altstadt von Osterode
12 Nov 2013 |
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Die Stadt war ein wichtiger Handelsort, der auch der Hanse beitrat. dennoch war sie keine Großstadt sondern eine Kleinstadt mit Ackerbürgern.
Auguste Wilhelmine Schachtrupp (1830-1858)
14 Nov 2013 |
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Der Enkeltochter des Firmengründers als Ölgemälde (heute im Stadtmuseum)
Vor der Tür der Fabrikantenvilla des Papas befindet sich heute der Kurpark der Stadt Osterode,
König Ernst August folgte im Jahre 1839 einer Einladung zur Besichtigung der Bleiweißfabrik und auch der Villa Schachtrupp (heute die Touristinfo der Stadt). Damals gab es viele die von dem was der Unternehmer Schachtrup darstellte begeistert waren:
Das Gelände war voller rötlicher Gebäude die auf die hier produzierten Farben der Firma aufmerksam machten; mittendrin ein regelrechtes Herrenhaus mit einem 40 Meter hohen „Hagelturm“ (zur Herstellung von Gewehrkugeln), umgeben von einer Art „Freizeitpark“: Erwähnt werden eine „Menagerie“ mit Hirschen, „wilden Tieren“ und Federvieh; eine ganze Herde Schweizer Kühe auf einer Weide neben der Fabrik, sämtliche mit Glocken behängt; oberhalb der Kuhherde eine Obstanlage mit „köstlichsten, edelsten Obstarten“, Spazierwege mit Vogelhaus, Chinatempel, Springbrunnen und 'Orangerie. In diesem „Lusthain“ lag direkt an einem Waldbach eine Kegelbahn. Zudem gab es ein eigenes Berghornistenkorps, 20 Mann in Uniform, die nicht nur zu den jährlichen öffentlichen „Bergfesten“ aufspielten, sondern auch an lauen Sommerabenden, am Scheerenberg wie am Lindenberg, und zwar für die gesamte Bewohnerschaft von Osterode bis Clausthal.
König Ernst August von Hannover hat sich hier bei seinem Besuch für sein Achtergespann an den knapp 100 Luxuspferden hier bedient.
Osterode
10 Nov 2013 |
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Ich gehe in den Straßen von Osterode spazieren: In einem Hauseingang am Spritzenhausplatz finde ich die Stuckmedallien die links in der Collage zu sehen sind im Windfang eines Hauses und schlendere weiter durch den Holzhaus- und Fachwerkort bis am Rollberg 32; wo ich ungewollt vors Stadtmuseum komme, das wegen der geschnitzten Ritterfigur an der Fassade das „Ritterhaus“ genannt wird. An der Kasse frage ich ob ich im Museum fotografieren darf.....klar
Zu dem althergebrachten Wohlstand von Osterode trugen der in der Umgebung betriebene Bergbau die Eisenverhüttung und der Gipsabbau bei. In der vorindustiellen Zeit war die Schuhmacherzunft mit 90 Mitgliedern im Ort die größte Zunft und es gab dazu 65 Gesellen und 30 Lehrlinge; sie versorgte im Jahre 1734 zehn Witwen.
Viele in den Gruben verwendeten Hölzer wurden von den Handwerkern in Osterode zu Wasserrädern Hubeinrichtungen Stecken und sonstigem technischen Gerät handwerklich gebaut. Rechts unten im Bild ist ein Kübel, Stutzte genannt. Mit diesem Behältnis aus Fichtenholz wurde beim Wäsche waschen Wasser abgeschöpft.
Im Museum sind mehrere alte Schlösser für Türen und Schränke ausgestellt so auch ein Meisterstück sowie das im Bild gezeigte schöne, ziselierte Schloss mit Schlüssel.
Ende 18. Jh - Anfang 19. Jh Osterode nimmt bei der Industrialisierung des hannoverschen Staates eine Vorreiterrolle ein. Es entstehen zahlreiche Textilfabriken und eine große Bleiweissfabrik (auf dem Ölgemälde die Tochter des Bleiweissfabrikanten Schachtrup). Im Jahre 1839 gab es in Osterode 120 Produktionsstätten freier nicht zunftsgebundener Unternehmer, die man Fabriken nannte. Unter den 36 Textilwerken war auch die 1827 von Ludewig Greve und Eduard Uhl gegründete später weltbekannte Wollwarenfabrik für Kamelhaardecken (es gibt davon einen herausragenden Industrie-Gebäudekomplex in der Stadt).
Es gab zehn Metall verarbeitende Betriebe, Leder und Faßwerkstätten sowie Kalkwerke eine Brauerei eine Branntweinbrennerei sowie Likörfabriken. Osterode war damit die einzige Stadt des Königreichs Hannover in der Fabriken den ersten Platz einnahmen.
Osterode
10 Nov 2013 |
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Dachreiter auf dem Turm der Stadtmauer
09 Nov 2013 |
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Die Stadtmauer der Hansestadt Osterode ist nur noch in Teilen vorhanden; neben der Berufsschule führt ein Weg an einem Turm und an einem größeren teils runden mehrgeschossigen Bau, auf dessen Spitze ich diesen Dachreiter gefunden habe.
Die Söse entspringt dem Harz, wird in der Sösetalsperre aufgestaut und fließt etwas weiter talabwärts durch die Kreisstadt Osterode. Gesteine aus dem Bachbett haben unsere mittelalterlichen Vorfahren direkt zum Bau der Stadtmauer verwendet. (Grauwacke, Hornfels, Diaabas und Lydit sowie in verschiedenen Farben Ackerquarzit,selten Granit).
Probleme gab es nach der Renovierung der Mauer mit Beton: dieser vertrug sich nicht mit den im Mittelalter verwendeten gebrannten Gipsmörtel, den man aus den nahen Steinbrüchen gewonnen hatte. Gips baut man bis heute hier ab und verwendet ihn zu Stuckaturgips oder beispielsweise als Fugenmörtel für Innenanwendungen.
Lerbach in Wolken
10 Jun 2009 |
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Blick in Richtung Osterode - Heinrich Heine
10 Jun 2009 |
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Osterode ist Startpunkt des bekannten und gut ausgeschilderten Wanderweges Hexenstieg. Wir wandern, so wie es Heinrich Heine im Jahre 1824 auf dem gleichen Weg getan hat. Er beschreibt das was er auf unserem Weg bergauf in Richtung Clausthal Zellerfeld erlebt hat:
"Nachdem ich eine Strecke gewandert, traf ich zusammen mit einem reisenden Handwerksburschen, der von Braunschweig kam und mir als ein dortiges Gerücht erzählte: Der junge Herzog sei auf dem Wege nach dem gelobten Land von den Türken gefangen worden und könne nur gegen ein großes Lösegeld freikommen. Die große Reise des Herzogs mag diese Sage veranlasst haben. Das Volk hat noch immer den traditionell fabelhaften Ideengang, der sich so lieblich ausspricht in seinem "Herzog Ernst". Der Erzähler jener Neuigkeit war ein Schneidergesell, ein niederer, kleiner junger Mensch, so dünn dass die Sterne durchschimmern konnten wie Ossians Nebelgeister und im Ganzen eine volkstümlich barocke Mischung von Laune und Wehmut. Dieses äußerte sich besonders in der drolligen rührenden Weise, womit er das wunderbare Volkslied sang: "Ein Käfer auf dem Zaune saß; summ, summ!" Das ist schön bei uns Deutschen; keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht"
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Im Hintergrund sind die Felsen der Gipsabbaubetriebe im Sösetal im Westen von Osterode zu sehen. Vielleicht hat sich Heine genauso umgedreht wie ich als ich dieses Bild fotografiert habe.
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