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Tippelbrüder auf der "Walz"


Es gibt sie noch, die "Wandernden Handwerksgesellen"
Seit dem Hochmittelalter wandern Gesellen durch Deutschland und Europa. Im 15. Jahrhundert wurde der Brauch der Walz zur Voraussetzung, den Meistertitel zu erwerben. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums war es zu einem Überschuss qualifizierter Gesellen gekommen. Nicht nur die drohende Arbeitslosigkeit führte die jungen Handwerker in die Fremde. Nach den von stumpfer Plackerei und Unterdrückung geprägten Lehrlingsjahren kam der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung auf, das Bedürfnis, mehr handwerkliche Fähigkeiten zu erwerben und Lebenserfahrung zu sammeln.
Als Erkennungsmerkmal ist die Kleidung von symbolischer Bedeutung. Auch wenn unter Freireisenden gegenüber den Schacht (Vereinigung von Handwerkern) -Reisenden die Kluft wesentlich individueller gestaltet werden kann, tragen auch sie meist ein kragenloses weißes Hemd (die Staude), eine Hose mit weitem Schlag, eine Weste und ein Jackett aus Kord oder Samt mit sechs oder acht Perlmuttknöpfen, einen schwarzen Hut und schwarze Wanderschuhe. Die unter einem Schacht Reisenden führen zusätzlich noch eine Krawatte mit, die „Ehrbarkeit“, welche als äußeres Zeichen zur Unterscheidung an der Staude befestigt wird.
Der "Charlottenburger", auch Charlie oder Berliner genannt, ist ein bedrucktes Tuch, in das der Wandergeselle sein Hab und Gut einwickelt.
Der "Stenz", der typische knotig verdrehte oder wendelförmig gewachsene Wanderstock, dient auch zur Verteidigung.
Wandergesellen benutzen oftmals Teile des Rotwelschen bzw. Jenischen, um sich miteinander zu verständigen bzw. manche Dinge zu bezeichnen. So stammen viele Wörter unseres Sprachgebrauchs aus der Sprache der Wandergesellen:
Asche, Kies, Pinke: Geld
beschickert: betrunken
einheimisch werden: die Wanderschaft beenden
Fixe Tippelei: Gute Reise
Fremder: zünftig reisender Geselle
Hobeloffizier: Tischler
Kohldampf schieben: starken Hunger leiden
Läuseharke: Kamm
Schlamassel: Ärger, Probleme (hebräisch „schl’lo masla“ = das, was nicht gut ist)
Schmiere stehen: aufpassen (hebräisch „schmira“ = aufpassen)
tapern: gehen
windig: unsicher
Die Sprache des Rotwelsch ist eine Mischung aus der deutschen und anderen Sprachen, vor allem der jiddischen. Das hat sozialgeschichtliche Gründe: Die oft sehr hilfsbereiten jüdischen Gemeinden, die besonders an Knotenpunkten von Handel und Verkehr zu finden waren, zählten zu den wichtigen Anlaufpunkten von Menschen, die auf der Straße unterwegs waren.
Seit 2014 zählt die Walz zum "Immateriellen Kulturerbe" Deutschlands.
Informationen aus der Zeitschrift "Monumente" (Deutsche Stiftung Denkmalschutz) und Wikipedia

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Seit dem Hochmittelalter wandern Gesellen durch Deutschland und Europa. Im 15. Jahrhundert wurde der Brauch der Walz zur Voraussetzung, den Meistertitel zu erwerben. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums war es zu einem Überschuss qualifizierter Gesellen gekommen. Nicht nur die drohende Arbeitslosigkeit führte die jungen Handwerker in die Fremde. Nach den von stumpfer Plackerei und Unterdrückung geprägten Lehrlingsjahren kam der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung auf, das Bedürfnis, mehr handwerkliche Fähigkeiten zu erwerben und Lebenserfahrung zu sammeln.
Als Erkennungsmerkmal ist die Kleidung von symbolischer Bedeutung. Auch wenn unter Freireisenden gegenüber den Schacht (Vereinigung von Handwerkern) -Reisenden die Kluft wesentlich individueller gestaltet werden kann, tragen auch sie meist ein kragenloses weißes Hemd (die Staude), eine Hose mit weitem Schlag, eine Weste und ein Jackett aus Kord oder Samt mit sechs oder acht Perlmuttknöpfen, einen schwarzen Hut und schwarze Wanderschuhe. Die unter einem Schacht Reisenden führen zusätzlich noch eine Krawatte mit, die „Ehrbarkeit“, welche als äußeres Zeichen zur Unterscheidung an der Staude befestigt wird.
Der "Charlottenburger", auch Charlie oder Berliner genannt, ist ein bedrucktes Tuch, in das der Wandergeselle sein Hab und Gut einwickelt.
Der "Stenz", der typische knotig verdrehte oder wendelförmig gewachsene Wanderstock, dient auch zur Verteidigung.
Wandergesellen benutzen oftmals Teile des Rotwelschen bzw. Jenischen, um sich miteinander zu verständigen bzw. manche Dinge zu bezeichnen. So stammen viele Wörter unseres Sprachgebrauchs aus der Sprache der Wandergesellen:
Asche, Kies, Pinke: Geld
beschickert: betrunken
einheimisch werden: die Wanderschaft beenden
Fixe Tippelei: Gute Reise
Fremder: zünftig reisender Geselle
Hobeloffizier: Tischler
Kohldampf schieben: starken Hunger leiden
Läuseharke: Kamm
Schlamassel: Ärger, Probleme (hebräisch „schl’lo masla“ = das, was nicht gut ist)
Schmiere stehen: aufpassen (hebräisch „schmira“ = aufpassen)
tapern: gehen
windig: unsicher
Die Sprache des Rotwelsch ist eine Mischung aus der deutschen und anderen Sprachen, vor allem der jiddischen. Das hat sozialgeschichtliche Gründe: Die oft sehr hilfsbereiten jüdischen Gemeinden, die besonders an Knotenpunkten von Handel und Verkehr zu finden waren, zählten zu den wichtigen Anlaufpunkten von Menschen, die auf der Straße unterwegs waren.
Seit 2014 zählt die Walz zum "Immateriellen Kulturerbe" Deutschlands.
Informationen aus der Zeitschrift "Monumente" (Deutsche Stiftung Denkmalschutz) und Wikipedia

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Uli F. club has replied to Nouchetdu38 clubAber sind das Handwerker? Sind das nicht speziell Zimmerleute? Dachte ich wenigstens.
Uli F. club has replied to polytropos clubpolytropos club has replied to Uli F. clubIch habe gerade kürzlich an einer "Holzbauveranstaltung" wieder einen von ihnen gesehen.
Naja, Bäcker wären dann wohl eher 'ganz in Weiss' (nach Roy Black). ;-))
Uli F. club has replied to polytropos clubDanke für Deine sehr informativen Zeilen, liebe Uli.
Liebe Grüße und einen guten Abend
Erich
Uli F. club has replied to sea-herdorf clubHerzliche Grüße
Uli
Uli F. club has replied to ©UdoSm clubSign-in to write a comment.