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Erhaltene Stützmauer der ehemaligen Zeche Dahlhauser Tiefbau 1/2 (Bochum-Dahlhausen) / 21.03.2021


Friedrich Scherenberg zu Steele beantragte 1852 das Geviertfeld Dahlhausen beim Königlich-Preußischen Oberbergamt zu Dortmund auf Verleihung. Nach zwei Jahren wurde ihm das Feld verliehen. 1857 entstand durch Konsolidation (Vereinigung) mit den Grubenfeldern der Zechen Glückssonne und Besserglück die neue "Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau". Der Abbau der Kohle erfolgte zu Beginn noch oberflächennah im Stollenbau.
Doch bereits 1858 begann die Phase des Tiefbaus, als Schacht 1 abgeteuft wurde. Der Einsatz von Dampfmaschinen sollte die Grubenwasserhebung aus größerer Tiefe möglich machen. Nach einigen Schwierigkeiten erreichte der Schacht um 1860 das Stollenniveau (34 m Tiefe) und nahm die Förderung auf. In diesem Jahr brachten 50 Bergleute etwa 4200 t Kohle zu Tage. Für den Abtransport der Kohlen war man zunächst auf die Ruhrschiffahrt angewiesen, ab 1869 konnte das auch mit der Eisenbahn erfolgen, als die Ruhrtalbahn nach Hattingen eröffnet wurde. 1871 teufte man 500 m nördlich vom Schacht 1 einen tonnlägigen (schrägen) Wetterschacht ab, der teilweise auch zur Förderung genutzt wurde. 1872 wurde in 97 m Tiefe die 2. Sohle angesetzt und fortan der Schacht 1 tiefer geteuft. Durch den Erwerb weiterer Grubenfelder konnte der Bergwerksbesitz bis 1876 erheblich vergrößert werden.
Zur Verwertung der anfallenden Feinkohle wurde auf der Zeche Dahlhauser Tiefbau 1881 die erste befriedigend arbeitende Brikettfabrik im Ruhrgebiet auf der Basis von Steinkohlenteerpech als Bindemittel in Betrieb genommen. Die qualitativ hochwertigen Briketts fanden schon 1885 ihre Abnehmer im benachbarten Ausland bis nach Italien. 1887 wurde bereits die 5. Sohle (311 m) angesetzt und 1890 der Abbau im Südfeld unter Hattinger Gebiet aufgenommen. Am 9. Dezember 1895 vernichtete ein Brand mehrere Tagesanlagen sowie die hölzernen Einbauten im Schacht 1. Dies hatte eine 6-wöchige Förderunterbrechung zur Folge, da auch die Pumpen ausfielen und Teile der Grubenbaue absoffen. Zur Verbesserung der Wetterführung im nordwestlichen Feldesteil wurde 1897 ein weiterer Luftschacht an der Hattinger Straße abgeteuft.
Nachdem im Jahr davor die 7. Sohle bei 570 m Tiefe angesetzt wurde, begann man 1910 mit dem Abteufen des Schachtes 2 neben Schacht 1. Dieser spätere Hauptförderschacht lag näher zur Ruhr und ging 1912 ab der 6. Sohle in Betrieb. 1914 wurde das Grubenfeld der soeben stillgelegten Zeche Altendorf Tiefbau übernommen, allerdings zunächst noch ohne eine Wiederaufnahme des dortigen Abbaubetriebs. Ihre maximale Jahresfördermenge mit 480.000 t Magerkohle erzielte die Zeche Dahlhauser Tiefbau 1929 bei einer Belegschaft von 1471 Mann. 1934 wurde noch das Grubenfeld der stillliegenden Zeche Verlohrner Sohn hinzu erworben, der Kohlenabbau erfolgte dennoch überwiegend unter Linden. Im Jahr darauf erreichte Schacht 2 auf der 8. Sohle die Endteufe von 730 m. Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 240 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene unter Tage eingesetzt, die im nahe gelegenen Gefangenenlager "Horkenstein" untergebracht waren.
In den 50er Jahren wurde beschlossen, das Grubenfeld Altendorf Tiefbau doch noch mit in die Abbauplanung einzubeziehen. Dazu wurde 1955 eine 2 km lange Richtstrecke dorthin aufgefahren und der Schacht Altendorf 2 bis 1960 instandgesetzt, so dass dieser als Erschließungsschacht (Seilfahrt und Bewetterung) für diesen Bereich wieder in Betrieb gehen konnte. Gleichzeitig wurden auch die Tagesanlagen an der Lewackerstraße modernisiert. Über Schacht 2 errichtete man 1959 eine neuartige Turmförderanlage als Betonkonstruktion, die von dem bedeutenden Industriearchitekten Fritz Schupp entworfen wurde. Seit 1961 bestand außerdem auf der 7. Sohle eine 8,5 km lange Verbindung zur Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen. 1962 wurde im Feld Altendorf mit den ersten Versuchen des hydromechanischen Kohlenabbaus begonnen, nachdem schon ähnliches auf anderen Ruhrzechen erprobt worden war. Dieses Verfahren wurde in der damaligen Sowjetunion entwickelt und ermöglichte den Abbau in steil gelagerten Flözen. Hierbei erfolgte das Lösen der Kohle aus dem Gestein mithilfe von Hochdruckwasserstrahlen (100 bar) und die Förderung über Rohrleitungen.
Im September 1965 musste die Zeche Dahlhauser Tiefbau, trotz weiterer Ausbaumaßnahmen, als letztes aktives Bergwerk im Bochumer Süden ihre Kohlenförderung einstellen, da sie als reine Hausbrandzeche der Konkurrenz des Heizöls nicht gewachsen war. Schacht 1 war bereits 1963 verfüllt worden. Das Grubenfeld zusammen mit dem Feld Altendorf wurde von der Zeche Carl Funke übernommen und der Schacht 2, nun als "Carl Funke 6" geführt, diente noch der Seilfahrt und Materialversorgung. Gleiches galt auch für den Schacht Altendorf 2, der fortan die Bezeichnung "Carl Funke 5" trug. Ab 1967 gehörten beide Schächte zum neuen Verbundbergwerk Pörtingsiepen/Carl Funke, das durch Zusammenschluss der Essener Zechen Carl Funke, Pörtingsiepen und Gottfried Wilhelm gebildet wurde. Für den Schacht Carl Funke 6, ehemals Dahlhauser Tiefbau, kam das endgültige Aus im Jahr 1972: Alle übrig gebliebenen Tagesanlagen wurden abgerissen und der Schacht verfüllt.
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Doch bereits 1858 begann die Phase des Tiefbaus, als Schacht 1 abgeteuft wurde. Der Einsatz von Dampfmaschinen sollte die Grubenwasserhebung aus größerer Tiefe möglich machen. Nach einigen Schwierigkeiten erreichte der Schacht um 1860 das Stollenniveau (34 m Tiefe) und nahm die Förderung auf. In diesem Jahr brachten 50 Bergleute etwa 4200 t Kohle zu Tage. Für den Abtransport der Kohlen war man zunächst auf die Ruhrschiffahrt angewiesen, ab 1869 konnte das auch mit der Eisenbahn erfolgen, als die Ruhrtalbahn nach Hattingen eröffnet wurde. 1871 teufte man 500 m nördlich vom Schacht 1 einen tonnlägigen (schrägen) Wetterschacht ab, der teilweise auch zur Förderung genutzt wurde. 1872 wurde in 97 m Tiefe die 2. Sohle angesetzt und fortan der Schacht 1 tiefer geteuft. Durch den Erwerb weiterer Grubenfelder konnte der Bergwerksbesitz bis 1876 erheblich vergrößert werden.
Zur Verwertung der anfallenden Feinkohle wurde auf der Zeche Dahlhauser Tiefbau 1881 die erste befriedigend arbeitende Brikettfabrik im Ruhrgebiet auf der Basis von Steinkohlenteerpech als Bindemittel in Betrieb genommen. Die qualitativ hochwertigen Briketts fanden schon 1885 ihre Abnehmer im benachbarten Ausland bis nach Italien. 1887 wurde bereits die 5. Sohle (311 m) angesetzt und 1890 der Abbau im Südfeld unter Hattinger Gebiet aufgenommen. Am 9. Dezember 1895 vernichtete ein Brand mehrere Tagesanlagen sowie die hölzernen Einbauten im Schacht 1. Dies hatte eine 6-wöchige Förderunterbrechung zur Folge, da auch die Pumpen ausfielen und Teile der Grubenbaue absoffen. Zur Verbesserung der Wetterführung im nordwestlichen Feldesteil wurde 1897 ein weiterer Luftschacht an der Hattinger Straße abgeteuft.
Nachdem im Jahr davor die 7. Sohle bei 570 m Tiefe angesetzt wurde, begann man 1910 mit dem Abteufen des Schachtes 2 neben Schacht 1. Dieser spätere Hauptförderschacht lag näher zur Ruhr und ging 1912 ab der 6. Sohle in Betrieb. 1914 wurde das Grubenfeld der soeben stillgelegten Zeche Altendorf Tiefbau übernommen, allerdings zunächst noch ohne eine Wiederaufnahme des dortigen Abbaubetriebs. Ihre maximale Jahresfördermenge mit 480.000 t Magerkohle erzielte die Zeche Dahlhauser Tiefbau 1929 bei einer Belegschaft von 1471 Mann. 1934 wurde noch das Grubenfeld der stillliegenden Zeche Verlohrner Sohn hinzu erworben, der Kohlenabbau erfolgte dennoch überwiegend unter Linden. Im Jahr darauf erreichte Schacht 2 auf der 8. Sohle die Endteufe von 730 m. Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 240 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene unter Tage eingesetzt, die im nahe gelegenen Gefangenenlager "Horkenstein" untergebracht waren.
In den 50er Jahren wurde beschlossen, das Grubenfeld Altendorf Tiefbau doch noch mit in die Abbauplanung einzubeziehen. Dazu wurde 1955 eine 2 km lange Richtstrecke dorthin aufgefahren und der Schacht Altendorf 2 bis 1960 instandgesetzt, so dass dieser als Erschließungsschacht (Seilfahrt und Bewetterung) für diesen Bereich wieder in Betrieb gehen konnte. Gleichzeitig wurden auch die Tagesanlagen an der Lewackerstraße modernisiert. Über Schacht 2 errichtete man 1959 eine neuartige Turmförderanlage als Betonkonstruktion, die von dem bedeutenden Industriearchitekten Fritz Schupp entworfen wurde. Seit 1961 bestand außerdem auf der 7. Sohle eine 8,5 km lange Verbindung zur Zeche Carl Funke in Essen-Heisingen. 1962 wurde im Feld Altendorf mit den ersten Versuchen des hydromechanischen Kohlenabbaus begonnen, nachdem schon ähnliches auf anderen Ruhrzechen erprobt worden war. Dieses Verfahren wurde in der damaligen Sowjetunion entwickelt und ermöglichte den Abbau in steil gelagerten Flözen. Hierbei erfolgte das Lösen der Kohle aus dem Gestein mithilfe von Hochdruckwasserstrahlen (100 bar) und die Förderung über Rohrleitungen.
Im September 1965 musste die Zeche Dahlhauser Tiefbau, trotz weiterer Ausbaumaßnahmen, als letztes aktives Bergwerk im Bochumer Süden ihre Kohlenförderung einstellen, da sie als reine Hausbrandzeche der Konkurrenz des Heizöls nicht gewachsen war. Schacht 1 war bereits 1963 verfüllt worden. Das Grubenfeld zusammen mit dem Feld Altendorf wurde von der Zeche Carl Funke übernommen und der Schacht 2, nun als "Carl Funke 6" geführt, diente noch der Seilfahrt und Materialversorgung. Gleiches galt auch für den Schacht Altendorf 2, der fortan die Bezeichnung "Carl Funke 5" trug. Ab 1967 gehörten beide Schächte zum neuen Verbundbergwerk Pörtingsiepen/Carl Funke, das durch Zusammenschluss der Essener Zechen Carl Funke, Pörtingsiepen und Gottfried Wilhelm gebildet wurde. Für den Schacht Carl Funke 6, ehemals Dahlhauser Tiefbau, kam das endgültige Aus im Jahr 1972: Alle übrig gebliebenen Tagesanlagen wurden abgerissen und der Schacht verfüllt.
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