"Sofern Künstler Sehweisen entwickeln, Erkenntnisse produzieren und Sammlungen anlegen, liegt es nahe, dass sie sich auch in einer Affinität zu Wissenschaftlern - Ethnologen, Anthropologen, Psychologen - sehen, die ebenfalls auf der Basis von Beobachtungen und Daten arbeiten. [...] In der Annäherung an diese [...] drohen Künstler jedoch nicht nur [...] verwechselbar zu werden und sich zu vergessen, sondern auch schnell die Grenzen ihrer Begabung oder Kompetenz zu überschreiten. Es fehlt ihnen dann oft an Methodenbewusstsein und Zusammenhangswissen, und daher enttäuscht nicht selten als unfreiwillig dilletantisch, als trivial oder unklar, was Innovation und Brisanz versprach."
Wolfgang Ullrich, Wie autonom ist die Autonomie, in: ders., Gesucht: Kunst, S. 62 f., Berlin 2007.
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