Ulrich John's photos with the keyword: Rheingau

Die Rochuskapelle bei Bingen am Rhein

01 Sep 2021 66 40 334
Better you see it large ! Auf dem Rochusberg - südöstlich von Bingen - befindet sich die Rochuskapelle. Die Kapelle hat eine bewegte Geschichte: der erste Bau datiert von 1666; 1795 wurde er allerdings von deutschen und österreichischen Truppen während der französischen Besetzung zerstört. An einen Neubau wagte man erst 1814. Die Kapelle wurde von der Rochusbruderschaft mit der Einrichtung des aufgegebenen Klosters Eibingen ausgestattet und der immer umtriebige Herr Goethe stiftete 1816 ein Gemälde des Hl. Rochus, das die Malerin Louise Seidler schuf. Aus Eibingen wurden darüberhinaus die Reliquien des Hl. Rupert und der Hl. Berta von Bingen in die Kapelle überführt. Ein Blitzeinschlag zerstörte das Kirchlein 1889 aufs Neue. Der heutige Bau - im neugotischen Stil - baute man 1893 - 1895. Und der überlebte bis heute. Die Kapelle,ist zum Wallfahrtsort geworden und ihr Jahreshöhepunkt ist das Fest des Hl. Rochus am 16. August.

Der Binger Mäuseturm

04 Sep 2021 64 43 359
Der Mäuseturm befindet sich auf de Mäuseinsel vor dem Bingener Stadtteil Bingersbrück und hat eine Höhe vo 24,56m. Aus der Zeit, in der Mythos und Geschichte noch nicht fein säuberlich voneinander getrennt wurden, die etwas blutrünstige namensgebende Sage: im 10. Jh. Verwehrte der Erzbischof Hatto II. Während einer Hungersnot Hilfe, obwohl seine Kornkammern reichlich gefüllt Ware. Statt sperrte er die Hungenden in in eine Scheune, die er dann anzünden ließ. Die Schreie der Sterbenden kommentierte er mit den Worten: „ Hört ihr, wie die Kornmäuslein pfeifen“ ? In diesem Moment drangen tausende von Mäusen in sein Haus ein. Hatto II flüchtete auf die Mäuseinsel und schloss sich in den Turm ein, wo er sich sicher fühlte. Aber nix mit Sicherheit: er wurde von den Mäusen bei lebendigem Leibe aufgefressen. Historisch belegt ist der Bau des Turms als Zollwachturm in der ersten Hälfte des 14. Jh. Im Dreißigjährigen Krieg wurde er fast vollständig zerstört. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Ließ ihn 1845/46 Wiederaufbaues. Von 1850-1974 diente er als Signalturm für die Rheinschiffahrt und zur Regelung des Schiffsverkehrs am Binger Loch, einer Engstelle des Rheins am Beginn des Rheingaus. Nach Erweiterung der Fahrrinne wurde er außer Betrieb genommen und ist seitdem nur noch ein Denkmal und Touristenattraktion.

Burg Rheinstein

05 Sep 2021 66 34 320
Ihr heutiges Aussehen erhielt diese Burg im Zuge der Burgenrenaissance der ersten Hälfte des 19. Jh.. Die bis dahin oft verfallenen Burgen wurden - romantisiert - wieder hergerichtet, sodass sie den Vorstellungen der Menschen, wie eine klassische Burg auszusehen habe, entsprachen. Sie befindet sich auf einem Felssporn ca 90m oberhalb des Rheins gegenüber von Assmannshausen. ursprünglich erbaut wurde 141617 und diente zur Sicherung des Mainzer Territoriums. Nach einer territorialen Umgestaltung und der Veränderung der Besitzverhältnisse im Rheintal verlor Rheinstein seine seine strategische Bedeutung und war fürderhin dem Verfall preisgegeben. 1816 fiel die Ruine als eines der Ergebnisse des Wiener Kongresses an Preußen und es wurde an einen Wiederaufbau gedacht. Tatsächlich blieb die Burg bis 1973 im Besitz preußischer Adliger. Ein Verkauf erwies sich allerdings als schwierig; sogar das Land Rheinland-Pfalz lehnte der Erwerb ab, da die Instandsetzungkosten immens hoch waren. So behalf sich die Prinzessin Irene von Preußen vorerst mit dem Verscherbeln des Inventars bis 1975 der Opernsänger Hermann Hecher das Gemäuer erwarb und es mit Hilfe eines Fördervereins und des Landesamts für Denkmalschutz wieder herrichtete. Heute befinden sich ein Restaurant, ein Hotel und sogar Ferienwohnungen in Rheinstein. Auch für Trauungen und sonstige gesellschaftliche Anlässe kann man sich einmieten. Die Burg ist öffentlich zugänglich. Zu festen Öffnungszeiten kann sie besichtigt werden.

Die Wacht am Rhein: Das Niederwalddenkmal bei Rüde…

07 Sep 2021 49 32 313
Das 1871 gegründete Deutsche Kaiserreich drückte seinen Nationalismus in einer Reihe von monumentalen nationalen Gedenkstätten aus. Allen gemeinsam ist die martialische Architektur; sozusagen die Erhöhung des sogenannten deutschen Wesens mit seinen Allmachtsphantasien in schwindelerregenden Ausmaßen. Das Denkmal ist über 38m hoch und zeigt in seinen Reliefen und Figuren alles das, was dem deutschen Geist wichtig war: Personen, Allegorien und natürlich durfte der Text des Liedes „Die Wacht an Rhein“ nicht fehlen. Ganz oben thront die Germania und blickt auf und über den Rhein, der nach dem Krieg von 1870/71 wieder zum deutschen Fluss geworden war. Errichtet wurde es zwischen 1871 und 1883. Der Deutsche Kaiser Wilhelm I ließ es sich nicht nehmen sowohl bei der Grundsteinlegung als auch bei der Einweihung persönlich anwesend zu sein. Heute ist das Denkmal Gottseidank kein nationalistisches Symbol mehr, sondern ein beliebter Ausflugsort, der von Rüdesheim aus von einer Seilbahn angefahren wird. Und beim Betrachten löst es Kopfschütteln aus ob des Geistes, der aus einem solchen Monument spricht.