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Der Binger Mäuseturm

04 Sep 2021 64 43 359
Der Mäuseturm befindet sich auf de Mäuseinsel vor dem Bingener Stadtteil Bingersbrück und hat eine Höhe vo 24,56m. Aus der Zeit, in der Mythos und Geschichte noch nicht fein säuberlich voneinander getrennt wurden, die etwas blutrünstige namensgebende Sage: im 10. Jh. Verwehrte der Erzbischof Hatto II. Während einer Hungersnot Hilfe, obwohl seine Kornkammern reichlich gefüllt Ware. Statt sperrte er die Hungenden in in eine Scheune, die er dann anzünden ließ. Die Schreie der Sterbenden kommentierte er mit den Worten: „ Hört ihr, wie die Kornmäuslein pfeifen“ ? In diesem Moment drangen tausende von Mäusen in sein Haus ein. Hatto II flüchtete auf die Mäuseinsel und schloss sich in den Turm ein, wo er sich sicher fühlte. Aber nix mit Sicherheit: er wurde von den Mäusen bei lebendigem Leibe aufgefressen. Historisch belegt ist der Bau des Turms als Zollwachturm in der ersten Hälfte des 14. Jh. Im Dreißigjährigen Krieg wurde er fast vollständig zerstört. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Ließ ihn 1845/46 Wiederaufbaues. Von 1850-1974 diente er als Signalturm für die Rheinschiffahrt und zur Regelung des Schiffsverkehrs am Binger Loch, einer Engstelle des Rheins am Beginn des Rheingaus. Nach Erweiterung der Fahrrinne wurde er außer Betrieb genommen und ist seitdem nur noch ein Denkmal und Touristenattraktion.

Die Wacht am Rhein: Das Niederwalddenkmal bei Rüde…

07 Sep 2021 49 32 313
Das 1871 gegründete Deutsche Kaiserreich drückte seinen Nationalismus in einer Reihe von monumentalen nationalen Gedenkstätten aus. Allen gemeinsam ist die martialische Architektur; sozusagen die Erhöhung des sogenannten deutschen Wesens mit seinen Allmachtsphantasien in schwindelerregenden Ausmaßen. Das Denkmal ist über 38m hoch und zeigt in seinen Reliefen und Figuren alles das, was dem deutschen Geist wichtig war: Personen, Allegorien und natürlich durfte der Text des Liedes „Die Wacht an Rhein“ nicht fehlen. Ganz oben thront die Germania und blickt auf und über den Rhein, der nach dem Krieg von 1870/71 wieder zum deutschen Fluss geworden war. Errichtet wurde es zwischen 1871 und 1883. Der Deutsche Kaiser Wilhelm I ließ es sich nicht nehmen sowohl bei der Grundsteinlegung als auch bei der Einweihung persönlich anwesend zu sein. Heute ist das Denkmal Gottseidank kein nationalistisches Symbol mehr, sondern ein beliebter Ausflugsort, der von Rüdesheim aus von einer Seilbahn angefahren wird. Und beim Betrachten löst es Kopfschütteln aus ob des Geistes, der aus einem solchen Monument spricht.