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Liberec (dt. Reichenberg) im Dreiländereck Tschechien-Polen-Deutschland, mit etwa 107.000 Einwohnern (Stand Januar 2023) die grösste und wichtigste Stadt in Nordböhmen (Tschechien). Das Rathaus von Liberec : Von 1888 bis 1893 wurde das Rathaus gebaut, die Ähnlichkeit mit dem Wiener Rathaus brachte der Stadt den Beinamen 'Wien des Nordens'. Der Dr. Edvarda Beneš Platz , im oberen Teil des Zentrums von Liberec, ein Veranstaltungsort für kulturelle Veranstaltungen wie z.B. die Liberec-Messe, Weihnachts- und Ostermärkte, Musik- und Theateraufführungen. Rund um den Platz befinden sich wichtige Gebäude wie das örtliche Rathaus oder das FX-Šalda-Theater, in seinem Hauptteil befindet sich der Neptunbrunnen sowie Der Platz wurde für die Dreharbeiten mehrerer Film- und Fernsehfilme genutzt, darunter auch z.B. 'Spiderman: Far from Home': Liberec 2 New ... Spiderman 2018-Action scenes Der Neptunbrunnen , erstellt 1826 als Ersatz für einen alten Holzbrunnen, der hier auf dem Altstädter Marktplatz (heute Dr. E. Beneš Platz) zur Trinkwasserversorgung diente. Er wurde 1964 zum Kulturdenkmal erklärt. Der Neptun-Brunnen ist der letzte Beleg der historischen Art der Trinkwasserversorgung der Stadt. Das Gebiet ist seit der Jungsteinzeit besiedelt, der Ort Reichenberg wird erstmals im Jahre 1352 unter der Bezeichnung 'Reychinberch' erwähnt. Im 16. Jahrhundert erlebten die Stadt und Nordböhmen durch den Aufbau der Textilindustrie einen grossen Aufschwung, das Dorf wurde zu einer grösseren Siedlung und 1577 wurde sie von Kaiser Rudolf II. zur Stadt erhoben. Im 18. Jahrhundert wurden viele Handwerksbetriebe zu Manufakturen, aus dem Landesinneren kamen Leute aus Tschechien auf der Suche nach Arbeit in die Industriegebiete des Nordens. Aus dieser Zeit stammen die ersten Belege des tschechischen Namens der Stadt Liberec. Nach dem Ersten Weltkrieg war Reichenberg im Jahre 1918 für einige Wochen Hauptstadt der deutsch-österreichischen Provinz Deutschböhmen, mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Reichenberg zur Tschechoslowakei. Im Jahre 1930 hatte die Stadt 38.568 Einwohner (30.023 Deutsche, 6.314 Tschechen, 2’231 Andere), im Mai 1939 waren es bereits 69.195. Vom 1. bis zum 10. Oktober 1938 besetzten deutsche Truppen die Stadt und am 20. November 1938 wurde Reichenberg zu einem eigenen selbstständigen Stadtkreis erhoben (und nach der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verwaltet). Am darauffolgenden Tag wurde die Stadt in das Deutsche Reich eingegliedert, wurde Hauptstadt des Reichsgaues und erhielt später die offizielle Bezeichnung Gauhauptstadt. Nach dem Ende des Krieges 1945 gehörte Liberec wieder zur Tschechoslowakei, viele deutschsprachige Einwohner wurden bis auf wenige Ausnahmen enteignet und vertrieben. 1955 übernahm Augsburg die Patenschaft für die Vertriebenen aus Reichenberg (was im Jahre 2001 zur Städtepartnerschaft von Augsburg und Liberec führte). Während der Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppenverbände des Warschauer Pakts gab es am 21. August 1968 in Liberec Todesopfer unter der ortsansässigen Bevölkerung, Am 17. November 1989 kam es -wie auch in anderen Gebieten der Tschechoslowakei- in Liberec zu grossen Protesten gegen das sozialistische Regime Nach dem Wechsel von der sozialistischen Planwirtschaft zur liberalen Marktwirtschaft siedelten sich wieder verschiedene Industriebetriebe in Liberec an, das historische Zentrum der Stadt wurde renoviert und es entstanden zahlreiche neue Einkaufszentren.

Ještěd (deutsch: Jeschken), der 'Hausberg' von Liberec und mit 1.012 m der höchste Berg des 'Ještěd-Kozákov-Kamms', einem Höhenrücken der Westsudeten im Norden der Tschechischen Republik. Der Berg ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet Gelegenheiten für viele Outdoor-Sportarten. Auf dem Gipfel befindet sich der 'Ještěd Tower' mit Restaurant, Hotel und Fernsehturm, von hier aus sieht man bis nach Deutschland und Polen. ● 1906 Bau eines Berghotels durch den Deutschen Gebirgsverein. ● 1927 erstes Jeschkenbergrennen für Kraftfahrzeuge. ● 1933 Eröffnung des Sessellifts auf den Gipfel. ● 1940 (23. August) prallt ein Flugzeug des Typs Heinkel He 111 vom II. Kampfgeschwader (Löwengeschwader) unweit des Gipfels in den Berg, alle vier Insassen kommen ums Leben. ● 1963 (31. Januar) Grossbrand im Berghotel: Ein Mitarbeiter hatte versucht, eine eingefrorene Wasserleitung mit einer Lötlampe aufzutauen, dabei fing eine Holz-Verkleidung Feuer, das Hotel brannte komplett nieder. ● 1972 Ersatz des Sesselliftes durch die Seilbahn. ● 1973 Eröffnung des 99,86 Meter hohen Fernsehturms. Der Turm dient als Aussichtsturm, Sendemast, Hotel und Restaurant *. ● 2006 erscheint der Roman 'Grandhotel' von Jaroslav Rudiš, bei dem das Hotel auf Gipfel im Mittelpunkt steht **. ● 2007 Bewerbung zur Aufnahme des Fernsehturms in die Liste des UNESCO-Welterbes. ● 2009 Austragungsort eines Teils der Nordische FIS-Skiweltmeisterschaften. ● 2021 (31. Oktober) eine der beiden Gondeln der Bahn stürzt ab, der Betrieb ist seitdem eingestellt. * Auszug aus wikipedia.org/ ... Fernsehturm_ Ještěd : Der Bau des Turms wurde durch die Niederschlagung des 'Prager Frühlings' am 21. August 1968 verzögert. Auf dem Ještěd wurde ein provisorischer Radiosender eingerichtet, der versuchte, die Bevölkerung zum zivilen Ungehorsam gegen das kommunistische Regime zu mobilisieren und bis zum 27. August 1968 unentdeckt blieb. Gegen den halb fertiggestellten Turm formierte sich Widerstand. Den Arbeiten am Bauwerk warf man „kapitalistische Bauweise“ und Verwendung von „westlichen Materialien“ vor. Besonders die individuelle Inneneinrichtung missfiel der politischen Führung. Der Architekt galt aufgrund des architektonischen Sonderwegs als 'persona non grata' und durfte den Eröffnungsfeierlichkeiten am 21. Oktober 1973 nicht beiwohnen. ** Hier gehts zum Beitrag von Radio Prague International zum Roman 'Grandhotel', Durchgangszimmer des Schicksals von Jaroslav Rudis´ und zum Trailer des Films 'Grandhotel' (von Jaroslav Rudiš) bei YouTube (ich habe leider keine Version in Englisch oder Deutsch gefunden).