Ulrich Dinges' photos with the keyword: Prosa

Altenbrak im Bodetal

18 May 2010 2 1 827
Hier auf dem Balkon des Cafes Fontane lassen wir unsere Tagestour auf dem Hexenstieg ausklingen. http://www.cafe-pension-fontane.de ######### Die Personen in Theodor Fontanes Roman Cécile kommen von links aus der Stadt Thale den Fluß aufwärts. -- "Aber so lang der Weg war und so ruhebedürftig Cécile sich fühlte, dennoch sprach sie kein Wort von Ermüdung, weil das Bild das die Dorfstraße gewährte, sie beständig interessierte. Links hin lagen die Häuser und Hütten in der malerischen Einfassung ihrer Gärten, während nach rechts hin, am jenseitigen Ufer der Bode, der Hochwald anstieg, auf dessen Lichtungen das Vieh weidete. Das Geläut der Glocken tönte herüber, und dazwischen klang das Rauschen des über Kieselgeröll hinschäumenden Flusses. So ging es das Dorf entlang, an Stegen und Brücken vorbei, bis endlich da, wo die Schlucht sich wieder weitete, der Eseljunge nach einem in Mittelhöhe des Felsens eingebauten Häuserkomplex hinaufwies, daran in Riesenbuchstaben und auf weißem Schilde stand: "Gasthaus zum Rodenstein". "Hier wohnt der Präzeptor." Und so hielt man denn. Und während der Junge die Esel in einem unteren Stallraum unterbrachte, stiegen Gordon und Cécile die Stufen hinan, die zu dem "Rodensteiner" hinaufführten."..

Blick in Richtung Osterode - Heinrich Heine

10 Jun 2009 2 596
Osterode ist Startpunkt des bekannten und gut ausgeschilderten Wanderweges Hexenstieg. Wir wandern, so wie es Heinrich Heine im Jahre 1824 auf dem gleichen Weg getan hat. Er beschreibt das was er auf unserem Weg bergauf in Richtung Clausthal Zellerfeld erlebt hat: "Nachdem ich eine Strecke gewandert, traf ich zusammen mit einem reisenden Handwerksburschen, der von Braunschweig kam und mir als ein dortiges Gerücht erzählte: Der junge Herzog sei auf dem Wege nach dem gelobten Land von den Türken gefangen worden und könne nur gegen ein großes Lösegeld freikommen. Die große Reise des Herzogs mag diese Sage veranlasst haben. Das Volk hat noch immer den traditionell fabelhaften Ideengang, der sich so lieblich ausspricht in seinem "Herzog Ernst". Der Erzähler jener Neuigkeit war ein Schneidergesell, ein niederer, kleiner junger Mensch, so dünn dass die Sterne durchschimmern konnten wie Ossians Nebelgeister und im Ganzen eine volkstümlich barocke Mischung von Laune und Wehmut. Dieses äußerte sich besonders in der drolligen rührenden Weise, womit er das wunderbare Volkslied sang: "Ein Käfer auf dem Zaune saß; summ, summ!" Das ist schön bei uns Deutschen; keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht" ----- Im Hintergrund sind die Felsen der Gipsabbaubetriebe im Sösetal im Westen von Osterode zu sehen. Vielleicht hat sich Heine genauso umgedreht wie ich als ich dieses Bild fotografiert habe.