Wörlitz:  gotisches Haus im Gartenreich

Gotisches Haus +Dessau-Wörlitzer Gartenreich


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Wörlitz: gotisches Haus im Gartenreich

06 Jun 2011 2 2 1197
Obwohl das Gartenreich etliche Brücken besitzt, sind einige Inseln dieses über 100 ha großen Gartenareals nur auf dem Wasserweg zu erreichen. So haben wir bei unserem Besuch mit zwei kleinen Fähren übergesetzt; und zuvor alte auch exotische Bäume auf der Roseninsel und der Insel "Neumarkts Garten" angesehen. Hier in Wörlitz ist eine Erlebnislandschaft die von der Unesco als Weltkulturerbe eingetragen ist. Auf einer Rasenfläche um das gotische Haus laufen Pfauen frei herum denn das Gartenreich ist durchzogen von Kanälen und so bildet das Wasser auch hier eine der vielen Blickschneisen, Seeansichten und wohlgestalteten Inseln. Das heutige „gotische Haus“ wurde ursprünglich als Gärtnerwohnung für Herrn Schoch errichtet, und diente bald als Refugium, Museum und Studienstätte für den Fürsten Franz von Anhalt-Dessau der nach einer England Reise ab 1773 hier eines der ersten Bauten der Neogotik in Deutschland in Auftrag gab. Im Parterre (in der Collage betrifft das die untere Fensterreihe der Hausansicht) befindet sich bis heute diese privat genutzte Wohnung. Verschiedene Bilder niederländischer und italienischer Maler des 16. bis 18. Jahrhunderts hängen in der ersten Etage (die zu besichtigen ist) noch aus alter Zeit an den Wänden, dazu gibt es antike Plastiken oder Gefäße der Wedgwood-Manufaktur zu sehen. Fast alles, so auch das neugotische Mobiliar, sind an Ort und Stelle erhalten: Die Kommode rechts im Bild, mit einer Matratze in der untersten Schublade ausgestattet, zeigt den Sinn des Fürsten das Praktische mit dem Nützlichen zu vereinen. In der Zeit des Barock geriet die Technik der Buntglas Gestaltungskunst fast in Vergessenheit. Der Fürst kaufte Glasgemälde des 15. bis 17. Jahrhunderts hauptsächlich aus der Schweiz auf (ich zeige hier nur wenige der vielleicht 100 antiken Farbglasmotive) und plazierte sie in den Fenstern dieses Gebäudes. Wie den Kopf des lachenden Bauern ( wahrscheinlich um 1580) als eines von 17 Glasminiaturen alleine im blauen Salon. Dadurch bahnte er sicherlich den Weg für die Renaissance der Glaskunst zur Zeit der Romantik. Neben meiner Erinnerungsfetzen an eine wunderschöne Kunstlandschaft, die mir als Durchreisender längst vergangener Tage geblieben sind, war die Glaskunst hier für mich ein Grund im Raume Wittenberg Dessau ein verlängertes Wochenende zu verbringen, auch mit geliehenen Fahrrädern. Die Führungen durch das Gebäude dauern etwa 1 h; und die Besichtigungsgruppen müssen sich die aus anderen Schlössern allgemein bekannten großen Filzpantoffeln überziehen.

Country Park on the River Elbe: Wörlitz

21 May 2011 2 691
In this picture are about 0,4 square miles well known Wörlitz varied landscape Park. The of the park in harmony with its beautiful plants to see the palaces and temples channels and offers its visitors a variety of ways to relax In the space of the rivers Elbe and Mulde river in the towns and Dessau Wörlitz of the Gartenreich. This is part of a UNESCO world heritage. Who stays here in the wider landscape for some days can see rare wild animals fishes, fruits, insects, and amphibians. Widely distributed in the wetlands are more parks and palaces for example, Castle Oranienbaum with attached Anglo-Chinese park, Castle Loisium with its stucco decorations in the vast floodplain forest of the park is best reached by bicycle, Stieglitzer Berg, Castle Mosigkau e.g.

Blickschneise im Wörlitzer Gartenreich

21 May 2011 3 2 483
In der Schneise ein Ruderboot , dahinter ein Tempel Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist eine europaweit bedeutende Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt. Fürst Leopold III Friedrich Franz von Ahalt-Dessau (1740-1817) legte das Gartenreich in einer Landschaft a die von Flüssen, Auwäldern und ausgedehnten Wiesen bestimmt wird. Schlösser, Gärten Alleen und Kleinarchitekturen sind so natürlich in diese Umgebung eingebettet, dass sie dem gesamten Landstrich den Charakter eines Parks von unenlicher Weite verleihen.

Belagerung der Stadt Besançon 1674

21 May 2011 475
Ludwig XIV strebte seit 1668 die Eroberung seines spanischen Erbteils in, der Franche-Comté in Flandern an. Unter der persönlichen Führung des Sonnenkönigs gelang der 20.000 Mann starken Armee nach 27 Tagen die Einnahme der damals zu Spanien gehörenden Stadt. Von rechts rückt unter dem Lilienbanner Kavallerie heran, deren Ankunft im Lager durch zwei Fanfare blasende Reiter angekündigt wird. Im Gelände stehen zahlreiche Truppenformationen zu Pferd und zu Fuß in Carrés. Vor den Stadtmauern Kanonen, aus denen Pulverdampf steigt. Rauchwolken über der Festung oberhalb der vom Doubs umschlossenen Stadt deuten auf ihre wehrhafte Verteidigung hin. In Auftrag gegeben haben dieses Buntglas die Eheleute Karl Joseph Brandenburg (1653-1716) und Anna Helena Brandenburg (1646-1710) Zug. Die Scheibe mit einem Durchmesser von 16,9 cm trägt ein Monogramm des Zuger Glasmalers Adam Zumbach. Der Kupferstecher Brandenburger wird wohl als Hauptmann selbst auf der Seite der Verlierer beim Geschehen dabei gewesen sein. Er wird Zumbach den Entwurf, nämlich das französiche Almanachblatt des Jahres 1675 zur Verfügung gestellt haben.. Die farblose Rundglasscheibe ist auf er Rückseite mit Schmelzblau und Eisenrot bemalt.

Detail: Christus vor Kaiphas (um 1590)

21 May 2011 389
Als Vorlage diente ein Kupferstich von Johann Sadeler I aus dem Jahre 1589. Die im Bild oben gezeigte Glaskunst hat eine Höhe von 43 cm und eine Breite von 29 cm , Gezeigt wird hier ein Ausschnitt der vielleicht 20 % des Bildes wiedergibt. In der Glaskomposition werden gezielt farbige Hüttengläser eingesetzt.. das Silbergelb ist in den Feuern zu sehen. Das Blau der Gewänder besteht aus rückseitig aufgetragener blauer Schmelzfarbe. unklar ist die Herkunft dieser Scheibe: womöglich stammt sie aus den Niederlanden. frei nach "Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz"Seite 524

Besuch des Hippokrates bei Demokrit in Abdera (Kom…

21 May 2011 587
das Mittelbild zeigt den Arzt Hipporkrates bei seinem Besuch des vermeintlich für verrückt gehalten Philosophen Demokrit (Beide obe 460-370 v. Chr.). Von den Abderiten wurde der Weise herbeigerufen um den auf seine anatomischen Studien versessenen Philosophen Demokrit zu heilen. Hippokrates fest trifft bei Demo kriegt ein, als dieser am Fuße eines mächtigen Baumes an einem kleinen Tisch sitzend und mit einem Sitz ihr Messer in der rechten Hand den Bauch eines auf dem Rücken liegenden Krokodil auf schneidet,, um die Ursachen der Verrücktheit und Melancholie zu entdecken. frei nach Die Glasgemälde im gotischen Haus zu Wörlitz Seite 561f.

Kompositscheibe mit bürgerlichem Paar Hl. Benedikt…

21 May 2011 695
In der Mitte ist als Fragment der Heilige Benedikt mit bischöflichem Krummstab dem Pedum (ein Glasfragment aus dem Kloster Wettingen) Links unten ein Söldner rechts seine Frau; sie trägt ein elegantes Renaissancekleid, darunter kann man an der Stelle wo sie den Rock lupft einen reich bestickten Unterrock sehen. Der Rockärmel ist modisch weit und mit und mit großen Schlitzen verziert. Wie ihr Partner trägt die Dame ein schwarzes Federbarett und ein gefältetltes weißes Hemd. Das Kostüm des Söldners ist ganz in Rot gehalten und läßt an den kreuz- und strahlenförmig angeordneten Schlitzen das weiße-gelb gestreifte Hemd darunter hervorschauen. Nach "Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz" Seite 572

Standesscheibe von Zug

21 May 2011 647
Technik: rote und stahlblaue Überfanggläser, stellenweise vorderseitig ausgeschliffen, grüne und violette Hüttengläser, farbloses Glas, Schwarz-, Braun-, und wenig Rotlot, blaue Schmelzfarbe in Ärmeln und Beinkleidern. Oberlichter in Grisaille- und Silbergelbmalerei. Abblätterungen von blauem Email am rechten Arm des linken Bannerträgers. Farblich abgestimmte Flickstücke im Banner oben und im unteren Teil der rechten Figur. Nach "Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz" Seite 375

Allegorie auf die Vergänglichkeit

21 May 2011 1 2 634
Der Glaskünstler Ruppert Breny aus Rapperswil hat seine erste Glaskunst 1586 und diese Allianzwappenscheibe im Jahre 1603 für die Eheleute Michael Rüwet und Elisabeth Bodmer von Rapperswil hergestellt. In der Mitte der Scheibe die junge Nackte mit Handspiegel. Ihr blanker Po sitzt auf einem Globus; Auf dem Boden dort ein praller Sack gefüllt mit Geld; dahinter ein geflügeltes teuflisches Ungeheuer. Neben dieser Frau erscheint links ein alter auf Krücken gestützter Mann in violett geschmückter Kleidung und sieht sich das eitele Benehmen der jungen Frau an. Der Alte ist in Begleitung eines lachenden Totengerippes, hinter dem ein Sarg bereit steht. Technik der Glasscheibe: Architekturahmung und rechts Wappen aus rotem Überfangglas, in den Architekturelementen wurden farblose, blaue, grüne und altrosafarbene Hüttengläser verwendet. Die fleischfarbenen Partien (Inkarnat genannt) sind mit Braun- und Schwarzlot ausgeführt und haben ausradierte Höhlungen. Die mit violetter und blauer Schmezfarbe ist teilweise Katalog - die Glasgemälde vom Gotschen Haus Dessau Seite 315 +316

Scheibe aus dem Jahre 1591 aus Zürich - mit Winkel…

21 May 2011 1 613
Römisch und eidgenössische Historienbilder haben auf Fürst Franz von Dessau Anhalt eine ganz besondere Faszination ausgeübt,; in seiner Glassammlung sind mehrere derartige Motive: In einer Schweizer Chronik des Peter Etterlin aus dem Jahre 1507 wurde der Sage nach ein Unterwaldner Ahnherr des Landes verwiesen. Um Gnade zu erlangen, tötete Strutmann Winkelried einen Drachen der im Tal Angst und Schrecken verbreitete. Der Held trägt eine damals modische Schweizertracht: über eng anliegenden Strümfen mit Kniebändern trägt er eine Mi-Pari Pluderhose mit Schamkapsel. In der Hand hält er einen Federhut und darüber ein Pluderhemd. Obere Inschrift: "Ein grosser und grusamer Trach /ward gsehen in der schwützer march (Landschaft zwischen Zürich und Walensee )" /Winkelried ging dies zu Herzen. Mutig erlegte er den Drachen und schaffte für sein Vaterland Sicherheit ***(sinngemäß)

1603 : Allianzwappenscheibe von Hans.J. Stocker un…

21 May 2011 535
Zum Zeitpunkt der Scheibenstiftung war Hans Jakob Stocker, ein Sohn des nach Solothurn ausgewanderten Schaffhauser Jakob Stocker Vogt auf Schloss Dorneck im Schwazbubenland, Zuvor hatte er als Ratsherr von Solothurn und von 1592-1594 als Solothurner Vogt in Locarno in der Südschweiz gewirkt. Seine Frau Susanna entstammt dem Solothurnischen Altburgergeschlecht der Byss , aus dem namhafte Räte und Künstler hervorgegangen sind.

Fragment: Anbetung der HL drei Könige

21 May 2011 479
Die Scheibe ist mit 10,3 cm Höhe und 15,1 cm Breite (Monolith) Anbetungssszene nach einem Kupferstich Matthäus Merians in den "Icones biblicae" Zug um 1660 (Michael IV Müller zugeschrieben) aus Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz Seite 505

Gotisches Haus Wörlitz : Fenster des Rittersaals

21 May 2011 524
der Rittersaal errichtet 1786 ist ein repräsentativer Versammlungsraum mit hölzernen Bänken an den getesteten Längsseiten; darüber Bildnisse der fürstlichen Familie von der Spätrenaissance bis zum Barock. Im Bild gezeigt ist die gesamte untere Breite des größten Fensters im gotischen Haus; nach oben hin erstreckt es sich über eine weitere Etage. Hier sind Bannerträger aus Zürich zwischen Maßwerk und ornamentalen Gläsern eingebaut. Die insgesamt 215 in die Gegenwart überkommenen Glasbilder, von dem einen oder anderen Land Europas, Besonders aber die der schweizer Glaskunst vor der Barockzeit. frei nach Die Glasgemälde im gotischen Haus zu Wörlitz

Bannerträgerscheiben aus dem Schützenhaus

21 May 2011 532
Die Bogen und Armbrustschützen hatten in der Innenstadt von Zürich bereits ein eigenes Haus als im Jahre 1571 ein weiteres Schützenhaus für die Büchsenschützen außerhalb Zürichs zwischen Limmat und Sihl errichtet wurde. Hier waren in der ersten Etage in 20 Kreuzstockfenstern die Bannerträger verschiedener Städte und Stände eingesetzt. Achzehn dieser Bannerträger sind im Rittersaal des Gotischen Hauses in Wörlitz, zwei davon oben im Bild zu sehen.. Dies sind links der Stand Glarus von 1575 und rechts Bannerträger der befreundeten Stadt Bremgarten von 1572. Bei Sanierungsarbeiten im Schützenhaus kauft Fürst Franz im Jahre 1784 die Scheiben der Bannerträger. Enttäuscht schreibt er dazu aus Wörlitz an den Vermittler der Scheiben in Zürich Johann Caspar Lavater "Da das Glas nicht allein gepackt war, ist es etwas zerstückelt angekommen" links: die Stadt Glarus stiftete diese Scheibe des Bannerträgers im Jahre 1572. Rechte Scheibe: die Stadt Bremgarten stiftete der Züricher Schützengilde diese Scheibe im Jahre 1575. Der rote Löwe im Banner der Stadt Bremengarten erinnert an die habsburgische Herrschaft der Stadt. Teile der Prunkrüstung des Bannerträgers sind erhalten. frei nach: Die Glasgemälde im gotischen Haus zu Wörlitz ############## www.zunft-widder.ch

1680 Belagerung von Zug (Juni 1352)

21 May 2011 3 793
damals wurde nach einer Belagerung die Stadt Zug durch die fünf Orte Zürich, Luzern, Uri,Schwyz und Unterwalden in den eidgenössischen Bund aufgenommen. "Der Blick fällt von Osten nach Westen auf die von einer Ringmauer und einem Wassergraben umgebene mittelalterliche Stadt. Davor treffen sich die eidgenössischen Verbündeten. Im Vordergrund links führen die an den Fahnen erkennbaren Urner und Schwyzer Bannerträger ihre mit Hellebarden und Spießen bewehrten Truppen an, rechts die mit Spießen und Anderthalbhändern bewaffneten Züricher. Auch Ihnen eilt der Bannerträger Ihrer Stadt voraus. Hinten links, zwischen Stadtmauer und Zugarburg, versuchen die ebenfalls von ihren Bannerträgern angeführten Luzerner und Unterwaldner am Oberwilertor in die Stadt einzudringen. Über Leitern, die vorn über den Wassergraben an das "Lughaus"und auf zwei Seiten der Stadtmauer angestellt,, wird versucht die sich wehrhaft zeigenden Zuger zur Öffnung der Stadt. zu zwingen. Von der Plattform des Zinnenbewehrten Wachtturms prasseln den Angreifern aus Zürcher Regiment Steinbrocken entgegen. Am Kopf getroffen reißt es einen Hellebarier in die Tiefe, so bereits zwei Kollegen im Wassergraben liegen. Der eine streckt seinen Arm in die Höhe, als wolle er den Federhut des fallenden vor dem Wasser retten. Ein anderer schwingt von der Leiter aus den Verteidigern sein Schwert entgegen. Über die Dächer der Stadt ragen vorn der Zeitturm, links das Oberwilertor, dahinter die Liebfrauenkirche, auf der sie Seite ein nicht nachzuweisender Turm, rechts das Rathaus mit Treppengiebel und der "Chaibenturm" (Folterhaus) . Im Hintergrund fällt der Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer. Rechts liegen Stadt und Kirche von Cham mit Schloss St . Andreas, links im Hintergrund Schloss Buonas und die Kirche von Risch." (Der Uhrturm entspricht nicht der Historie) Im Bereich des Notbleies steht in Schwyzerdütsch frei übersetzt: Zug war immer ein verbündeter Österreichs gewesen und blieb so lange standhaft, bis die fünf Orte zugleich gegen die Stadt zogen Zug der Eidgenossenschaft beitrat. dieses Allianzwappen wurde von Bartholomäus Brandenburg (1646-1706) und Katharina Hess (verehelicht 1669 ) gestiftet. Zitate aus Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz Seite 360

die Schweizer Habsburgerkriege: Schlacht bei Sempa…

21 May 2011 721
Dem Bündnissystem der Innerschweiz, das wir heute als Eidgenossenschaft kennen, schlossen sich auch Zürich (1351), Glarus (1352), Zug (1352) und Bern (1353) an. Herzog Leopold III. sammelte gegen Widerstände den schwäbischen und Aargauer Adel in Brugg hinter sich. Er hatte Mühe gehabt, ein Heer aufzubieten. Viele Söldner mussten für teures Geld angeworben werden; Leopold musste einige oberitalienische Ländereien verpfänden. Dies war es ihm die Rückeroberung der österreichischen Erblande wert. Links im Glasbild die Eidgenossen bewehrt mit Kettenhemd, Eisenhut und Halbarte. Das größere Österreichische rechte Heer, die Kämpfer gepanzert und mit Langspießen bewaffnet. Die mit dem später berüchtigten «vigor helvetii» geführten Hellebarden hielten blutige Ernte unter den durch ihre schweren Rüstungen mehr behinderten als geschützten Rittern. In der Schlacht gefallen ist Herzog Leopold III - gut möglich dass der Zeichner ihn mit abeschlagenenM Kopfe über dem Wappen dargestellt hat. Vorlage für dieses Glas war ein Holzschnitt von Hans Rudolf Manuell 1551 Technik: die monolitische Scheibe mit 18,3 cm Durchmesser ist mit blauer Schmelzfarbe, mit Silbergelb, Eisenrot, Braun-, und Schwarzlot in verschiedenen Abstufungen. Zarter Schmelzfarbenauftrag in Blau für die Rüstungen, Fahnen, Pfauenfederbüsche, Himmel und das Buschwerk. Rückseitig aufgetragenes Eisenrot in Fahnen und Kleidern. Quellen: Die Glasgemälde im gotischen Haus zu Wörlitz Seite 360 sowie zum Kampfgeschehen unter Wikipedia

Heldentod des Zürcher Bürgermeisters Rudolf Stüssi

21 May 2011 1 674
auf der Spruchkartusche oberen steht frei übersetzt:Wie Horatius zu Rom Ausdauer hatte, so auch Herr Rudolf Stüssi von Zürich (um 1412- ab 1430 Bürgermeister) . Mit einer Streitaxt schlug er zu. So stritt er hier fürs Vaterland; die Brücke verteidigte er ritterlich, wurde zuletzt aber von unten her erstochen. Einen Nationalhelden einsam auf einer Toilette verenden zu lassen wäre sicherlich kein Erinnerungbild wert: So wurde dise Szene gewählt: Auf dem schmalen Holzsteg der beim Siechenhaus St. Jakob über den Fluss Sihl führt kämpft er. In Zürich kam es wegen der drohenden Auseinandersetzungen zu einem Konflikt zwischen der Partei Stüssis und derjenigen seines Mitbürgermeisters Meiss. Nach der Schlacht am Etzel wurde Meiss deshalb verhaftet. Stüssi konnte sich trotz der Niederlage Zürichs an der Macht behaupten und schloss 1442 sogar ein Bündnis mit dem deutschen König Friedrich III. von Habsburg gegen die Eidgenossenschaft, um doch noch seine Ziele erreichen zu können. Dieses Bündnis wurde von der späteren schweizerischen Geschichtsschreibung besonders verurteilt, weil das Haus Habsburg als «Erzfeind» der Alten Eidgenossenschaft galt. Beim neuerlichen Ausbruch kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den Eidgenossen und Zürich kamen Truppen Friedrichs III. nach Zürich. Am 22. Juli 1443 zog Stüssi gegen den Willen der habsburgischen Heerführer den anrückenden Eidgenossen über die Sihl entgegen. Nach der Niederlage der Zürcher bei St. Jakob an der Sihl fand Stüssi beim Rückzug über die Sihl den Tod. Technik der Glasscheibe: : auf der Rückseite Rotausschliffein Wappen und Rahmen. Grünes Hüttenglas, farbloses Glas mit reichlich aufgetragener blauer Schmelzfarbe in Wasser Rüstungen und Himmel; Silbergelb in diversen Tönungen. Wappen von Konrad Grebel Rudolf Seeholzer von Zürich 1590 Historie aus Wikipedia - Glaskunst : Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz - Seite 364

Scheibe von 1649: gestiftet von der (lobliche) Sta…

21 May 2011 627
Diese Stadtscheibe ist aus Blankglas mit Silbergelb, blauen und violetten Schmelzfarben; Eisenlotauftrag in den Gewändern und Pfeilern. Die Hauptscheibe ist von der Komposition her duch ein Blei zweigeteilt. Oben auf einem Wolkenteppich ziehnen eine beflügelte Fabelgestalt und ein Löwe Triumphwagen. Der Wimpel und die Radnaben deuten darauf hin, daß dieser Triumphwagen die befreite Seele eines Mitglieds der Familie Stocke aufnehmen sollte. Hier oben herschen paradiesiesch Zustände: Ein stehender Putto lenkt den Wagen und Engelshände zünden am Sonnenfeuer Fackeln an. Im unteren Teil des zentralen mittleren Bildes streckt eine an den Füßen mit Tauen an der Erdkugel gefesselte Frau, "die Personifikation einer Seele, der oben im Triumphwagen auf einem Wolkenband vorbeiziehenden himmlischen Gestalt die Arme zur Aufnahme entgegen. Zu beiden Seiten der Erdkugel werden zwei auf dem Rücken liegende Männer im Todeskampf gezeigt. Der jüngere ist nur mit einem Lendentuch bekleidet und versucht mit der rechten Hand die aus seinem Mund entweichende Seele zurückzuhalten, während als Zeichen seines sündigen irdischen Lebens eine Schlange über seinen Oberkörper kriecht. Dem rechten älteren, mit Harnisch und Helm gerüstet, gelingt es nur mit allergrößter Anstrengung, eines der Seile zur gefangenen Seele mit dem Schwert zu durchtrennen, um ihr den Aufstieg in den Himmel zu ermöglichen. Der aus der Unterwelt emporgestiegene Teufel sichert sich hämisch das abgetrennte Taustück.... Sträflinge legte man früher üblicherweise in Ketten mit schweren Kugeln gefangen. Oben steht auf mittelalterlichem Schwyzerdütsch ein Reimvers: Ein Kampf sich stets in mir erhebt /mein Leib der Seele widerstrebt /der sterbliche Leib, der Seele Speis / der das Sinnliche sucht mit allem Fleiß. Der Welt Kunst, Genuß, Zierde, Macht und Pracht / deswegen wird er bald zu Ende gemacht / wann die Seele sucht das ihrige suchte fein / so fleißig wie der Leib das sein / wird sie bald überwunden ha(be)n / die Welt, das Fleisch und den Satan. Quelle: Die Glasgemälde im gotischen Haus zu Wörlitz Seite 317 f

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