Dubai im Gold-Souq... ©UdoSm

ich hätte gerne das Geld statt dem Gold;-)

Ja, danach war uns richtig schlecht und schwindelig...

Wir waren dort Mal richtig 'shoping'. Hat Spass gemacht und hinterher haben wir uns bestätigen lassen, dass wir sehr gut /lange gehandelt haben...

Wir haben letztlich in einer Mall gekauft und auch sehr hart verhandelt.
Waren sogar rausgegangen.
Als wir wiederkamen, hatte der Verkäufer das schon in Schatullen verpackt. Er wußte, wir kommen zurück: "Es war mein absolutes Limit, Sie wußten, ich kann nicht weiter runter und der Preis ist gut, darum wußte ich, daß Sie zurückkommen würden, denn Sie sind nicht dumm."
Ich war platt, der Mann versteht seinen Job.

So und so ähnlich habe ich das auch oft erlebt. Einer hat mir Mal erklärt: Wenn am Ende Verkäufer und Käufer gleichermassen unzufrieden sind, dann passt es....

Ich mag Handeln eigentlich nicht, auch in Gegenden, wo man das als Sport sieht (da sind mir ganz lustige Sachen passiert - in der Türkei war ein Händler völlig empört, daß ich ihn nicht runterhandeln wollte, es ging um +- 2 Euro, das war mir zu lästig... wir haben zusammen furchtbar gelacht).
Hier war ich wirklich am persönlichen Limit, ob ich jetzt wirklich Goldschmuck haben muß... ich habe wirklich ernsthaft gekämpft. Er auch, er verstand, daß ich da keinen Sport-Kampf mache - und ich verstand (ich kannte ja die Preise bei anderen längst), daß er auch am Limit war.
Verblüffend fand ich, daß er - auch nachdem wir mit Bedauern den Laden verließen - sicher war, daß wir zurückkommen würden. Diesen psychologischen Sieg hatte er, den habe ich ihm auch mit voller Bewunderung gegönnt.

In Sri Lanka habe ich einen "sportlichen" Tag mit Edelsteinen zugebracht, weil ich einen Abnehmer (Hobby-Goldschmied) hatte, der mir versprach, gute Steine zu meinem Einkaufspreis zu übernehmen.
Ich hatte null Ahnung von Steinen und spezialisierte mich auf Stern-Saphire und -Rubine.
Im ersten Laden ließ ich mir erklären, woran man die Qualität sieht und erfuhr erste Preise.
Im zweiten Laden konnte ich dann schon fachmännischer auftreten.
Im dritten Laden fand ich wirklich gute Steine, aber der Preis war zu hoch.
Der bot mir dann indische Qualität an, die ich sofort "fachmännisch" ablehen konnte (wußte ich aus dem ersten Laden).
Im vierten Laden gab es auch ganz gute Steinchen, den habe ich bis auf die Knochen runtergehandelt - da wußte ich, was geht. Und habe trotzdem nicht bei ihm gekauft.
Ich bin dann in den dritten Laden zurück und habe dem gesagt, daß ich im vierten Laden war, mit guten Steinchen zu guten Preisen. Diskussion über Gewicht und Qualität...
Da kam der Chef von hinten raus und "beschuldigte" mich, daß ich "Fachhändler" sei.
Ich verneinte guten Gewissens.
Es kostete mich noch einen halben Weg zur Tür, dann bekam ich die 6 Steinchen, die ich wollte zu meinem Preis (vermutlich noch immer nicht tief genug - aber mein Bekannter übernahm und bezeichnete es als SEHR guten Preis).
Einen Sternrubin habe ich behalten. Er hat einen kleinen Einschluß, also eine Verunreinigung, die ihn im Wert fallen läßt (was ich einpreiste) - aber die Farbe, der Stern und der Schliff sind dermaßen makellos, daß ich den Einschluß eher als Echtheits-Garantie sehe. Ich liebe ihn sehr.
Das waren die beiden einzigen Erlebnisse, wo ich wirklich mit Herz und Eifer gehandelt habe, und wo der jeweilige Handelspartner mir von sich aus mit Respekt die Hand gab, nach diesem Handel.
Ich habe dabei auch einiges gelernt, was diesen "Sport" betrifft, in vielen Ländern ist es ein Sozialverhalten, das man mitmachen muß, um ernst genommen zu werden. Das spricht sich in kleinen Orten dann auch rum, und am nächsten Tag wollen alle mit Dir "Sport" treiben, die Dich am ersten Tag als blöden Touri nur dumm anmachten... In Tunesien war das sehr lustig...

Supergeschichte Anke.
Ich handle grds. und wo es geht, schon aus Spass an diesem 'Sport'.
In Tunesien habe ich zum einzigen und ersten Mal die Grenzen erlebt. Da hat mit auf einem Basar beim Kauf eines (natürlich nicht echten) arabischen Dolches ein Verkäufer nach einiger Zeit und Kommen und Gehen ein klares Nein gesagt.
Auch am nächsten Tag hat er mir schon von Weitem die flache Hand entgegengehalten als STOP - Schild.
Sonst habe ich gute Erfahrungen gemacht auch beim Nachprüfen der jeweiligen Goldqualität wieder zu Hause beim Goldschmied meines Vertrauens.

Ohhh - hart. :-)
An diese Untergrenze habe ich mich bis jetzt noch nicht getraut... Fühlt sich doch auch am Ende nicht wirklich gut an, oder? :-)