
Karneval in Venedig
Karneval in Venedig - Der Flug des Engels
Il Volo dell’Angelo - Der Engelsflug
Mit dem traditionellen Flug des Engels vom Glockenturm auf den Markusplatz wird die Karnevalswoche in Venedig offiziell eröffnet.
Der Ursprung dieser Tradition liegt im Jahr 1162, als Venedig den Patriarchen von Aquileia besiegte. Dabei war der Patriarch Ulrich mit 12 seiner Kanoniker gefangen genommen worden. Als Symbol der Unterwerfung hatten die Venezianer nicht ohne Anzüglichkeit im Austausch gegen die Gefangenen einen Jahrestribut von zwölf Schweinen und einem Bullen verlangt. Die Tiere wurden seitdem in einem jährlichen Verhöhnungsfest feierlich zu Tode gebracht:
Vor Doge und Volk stürzte man die Schweine vom Markusturm, dem Bullen schlug man den Kopf ab. Das war der Höhepunkt des Karnevals.
Im 16. Jh. wurde dieses Fest erfreulich verfeinert: Statt der Schweine schwang sich ein Akrobat von einem Floß im Bacino di San Marco an einem Seil auf die Spitze des Campanile und ließ sich von dort quer über die Piazzetta auf die Dogenloggia im Palazzo herunter - "pfeilschnell", wie die Chronisten sagen - und überreichte dem Dogen einen Blumenstrauß.
Nach dem ersten dieser Akrobaten, einem Türken, hieß dieser Teil des Festes seitdem Volo del Turco, der Flug des Türken, auch wenn dieser schon im 16. Jahrhundert ein festes Privileg der arsenalotti, der Werftarbeiter Venedigs wurde.
Dieser Volo wurde im Laufe der Zeit immer mehr verwässert, und so spannte man das Seil nur mehr zwischen Campanile und Dogenloggia.
Letztendlich begnügte man sich damit, einen Engel vom Campanile herunterzulassen.
Karneval in Venedig - Maske und Tetrarchen
An der Ecke des Markusdomes an der Porta della Carta integriert steht die 1204 aus Konstantinopel geraubte Gruppe der Tetrarchen. Sie stammt aus der Zeit um 300. Es handelt sich um Porphyrstatuen des spätrömischen Herrschers Diokletian und seiner Mitherrscher Maximian, Constantius I. und Galerius, Statuen, wie sie während der Herrschaft der vier Kaiser, der Tetrarchen (293-313), mehrfach hergestellt wurden.
Diese Gruppe ist nicht nur wegen ihrer Seltenheit von Bedeutung. Wir haben hier in der Geschichte der spätantiken Plastik eine grundlegende Veränderung in der Auffassung von Herrscherbildnissen überhaupt vor uns, nämlich einen Wandel von einer auf Majestät bedachten Darstellung – siehe die allseits bekannten Herrscherplastiken von Julius Cäsar oder Augustus – zu einer ganz neuen Art von Verinnerlichung hin, für die der Körper kein natürliches Ausdrucksmittel von Macht mehr ist. Damit war der Weg zu der frühchristlichen und byzantinischen Kunst beschritten. Anders als die römische Kunst der späten Republik und frühen Kaiserzeit tritt die Natürlichkeit in der Spätantike wieder zurück, wofür die Tetrarchen exemplarisch sind. Die Figuren sind eindeutig von orientalischen Strömungen geprägt, die auf Frontalität ausgerichtet waren.
Karneval in Venedig - Maske oder Nasenwärmer?
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