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Windpumpwerk Friedrichsborn der ehem. Saline Königsborn (Unna-Königsborn) / 26.11.2022


Die Salzgewinnung spielte in Unna bereits früh eine große Rolle und sorgte für einen frühen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. Schon 1389 wurde im größeren Rahmen auf dem Lehnhof Brockhausen, nördlich der Unnaer Altstadt, Salz aus Sole gewonnen. Dabei durften zunächst keine größeren Bauwerke vorhanden gewesen sein. Die Feuergefahr, die von den Siedepfannen, in denen die Sole verdampft wurde, ausging, war so groß, dass aufwändige Bauten aus Holz sich zunächst kaum lohnten. Erst um das Jahr 1600 entstanden am Fuß des Haarstrangs die ersten Gradierwerke. Das waren großflächige, mit Schwarzdorn-Reisig gefüllte Holzgerüstbauten, über die man das Solewasser leitete, um durch Verdunstung und entsprechende Konzentration den nachfolgenden Siedeaufwand zu reduzieren. Einen bedeutenden Einschnitt erfuhr die Salzgewinnung etwa zur selben Zeit, als steigende Brennholzpreise den Salinenbetrieb unrentabel machten und man auf Feuerung mit Steinkohle aus Dortmund umstellte.
Wurden die Brockhauser Salzwerke bisher ausschließlich privat betrieben, kamen sie Anfang des 18. Jahrhunderts unter die Regie des preußischen Staates. In dessen Auftrag brachte man hier 1734 einen neuen Solebrunnen nieder, der zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. den Namen "Königsborn" (des Königs Brunnen) erhielt. Dies war die Geburtsstunde der staatlichen Saline Königsborn, welche später namensgebend für den gesamten Unnaer Norden werden sollte. 1747 wurde als bereits neunter Brunnen der „Friedrichsborn“ angelegt mit dem Ziel, die Produktion nachhaltig zu steigern. Dazu gehörte auch, die Zuführung des Wassers auf die Gradierwerke zu mechanisieren. Bis dahin hatten nämlich die Salinenarbeiter die Sohle mühsam per Handarbeit auf die Gradierwerke gebracht. So wurden über dem Friedrichsborn 1750 als technische Innovation eine sogenannte Windkunst (windbetriebenes Solepumpwerk) errichtet und auf anderen Brunnen Rosskünste, also Hebevorrichtungen, die mit Pferden angetrieben wurden.
Ein größerer Ausbau des Königsborner Salinenbetriebs erfolgte nach 1765. Gradierwerke wie der Ludwigsbau oder der Wilhelmsbau, die 100-200 m lang waren, entstanden in der Nachbarschaft des Friedrichsborns. Überlieferungen zufolge gab es sogar ein Gradierwerk, das eine imposante Länge von 1,5 km aufwies. Um die Sole darauf zu bekommen, wurden hier kleine Bockwindmühlen auf das Werk gesetzt. Darüber hinaus nahm man für die Hebung der Sole aus Brunnen weitere Installationen vor, überwiegend durch Wasserkraft betriebene Einrichtungen. Es entstanden so diverse Sammelteiche und Kanäle, die das salzhaltige Wasser zum Betrieb der Hebevorrichtungen lieferten. Die mittlerweile gestiegenen Mengen an Kohle zur Salzsiedung wurden überwiegend aus dem südöstlichen Ruhrgebiet geliefert, wo inzwischen eine Vielzahl von Zechen in Betrieb waren.
Um der Saline Königsborn bessere Absatzwege zu ermöglichen, führte der preußische Staat zwischen 1773 und 1790 neben technischen Ausbauten auch zahlreiche Infrastrukturprojekte durch. So wurde der Abschnitt der Ruhr zwischen Fröndenberg und Wetter durch den Bau von Schleusen schiffbar gemacht. Die Schiffe sollten Kohle aus dem Ruhrtal herbeischaffen und auf dem Rückweg Siedesalz zum Rhein transportieren, von wo es z.B. nach Holland exportiert werden konnte. Dieser Transportweg hat sich allerdings nicht bewährt: zum einen kostete der Unterhalt der Schleusen enorm viel Geld, zum anderen war der Transport von Steinkohle und Salz auf den selben Schiffen unpraktikabel, da der Kohlenstaub das Salz verunreinigte. Daher wurde die Schiffahrt auf der oberen Ruhr schon Anfang des 19. Jahrhunderts wieder aufgegeben und teilweise auf die Lippe verlagert, die ab Lünen schiffbar war. Zusätzlich baute man den Handelsweg nach Westen Richtung Rhein, auf dem in Teilen der Westfälische Hellweg verläuft, zu einer gepflasterten Chaussee (der späteren Bundesstraße 1) aus.
Eine außergewöhnliche technische Errungenschaft und Innovation zur damaligen Zeit war 1799 die Inbetriebnahme einer „Feuermaschine“ zur Salzsoleförderung – der ersten Dampfmaschine im Ruhrgebiet und in ganz Westfalen überhaupt. Die Anlage war eine einfachwirkende Niederdruckmaschine mit Ventilsteuerung und befand sich in der Nähe der heutigen Sperberstraße. Mit diesem Wunderwerk der Technik stieg die Saline Königsborn schließlich zur Spitze des deutschen Salinenwesens auf. 1801 entdeckte man bei Bohrungen nach einer Solequelle in der Nähe zufällig ein Steinkohlenflöz in 145 m Tiefe. Hier bot sich die Gelegenheit, eine eigene Zeche direkt bei der Saline zu errichten, um so den umständlichen Transport der benötigten Kohlen zu beenden. Allerdings befürchtete man durch das dafür notwendige Abpumpen des Grubenwassers negative Auswirkungen auf die Solequellen. Der preußische Staat wollte nur ungern auf seine wichtigste Steuereinnahmequelle verzichten, und so wurde ein Bergwerksbetrieb in Königsborn komplett untersagt.
Im Jahr 1818 begann mit dem Anschluss eines Heilbades (Luisenbad) an die Saline durch die preußische Regierung die kurze Hochzeit des „Bad Königsborn“. Wegen fehlender Modernisierungen und mangels Zuspruch musste das Bad jedoch um 1860 geschlossen werden. Der Bedarf an Salzsole stieg zwischenzeitlich immer weiter an, so dass man darauf angewiesen war, neue Solequellen außerhalb von Königsborn zu finden. Dies gelang 1844 in Kamen-Heeren-Werve mit dem „Rollmannsbrunnen“. Die Quelle vermochte die gesamte Saline Königsborn zu versorgen – über eine 4 km lange Rohrleitung. 1847 betrug die Jahresproduktion nun 8284 t Salz, womit Königsborn produktionsmäßig zur größten Saline Westfalens und viertgrößten Preußens wurde.
1872 verkaufte der preußische Staat die Saline an den Großindustriellen Friedrich Grillo, der zunächst stärker daran interessiert war, die Kohlevorkommen am Fuß des Haarstrangs zu erschließen. Durch das neue Berggesetz war es ihm nun erlaubt, nördlich der Saline die Zeche Königsborn anzulegen, welche 1880 in Betrieb ging. Der ursprüngliche Plan, die Saline mit dem Bergwerk zu kombinieren, in dem die Salzsiederei mit Kokereigas betrieben werden sollte, wurde jedoch verworfen. Stattdessen leitete Grillo den Wiederaufschwung Königsborns als Kurbad ein. 1881 erwarb er eine ergiebige Solequelle östlich von Hamm, die durch eine 27 km lange gusseiserne Rohrleitung mit der Saline und Bad Königsborn verbunden wurde. Außerdem errichtete man hier ein neues Badehaus, das mit 80 Badezellen großzügig ausgestattet war und durch seine reich verzierte Fassade auffiel.
Die Salzgewinnung selbst blieb bis in das 20. Jahrhundert hinein ein wesentlicher Wirtschaftszweig in Königsborn und erreichte 1905 sogar noch eine Produktion von ca. 16.000 t. Letztendlich hatte aber der sich ausbreitende Kohlenbergbau zur Folge, dass – wie schon befürchtet wurde – die Solequellen nördlich von Unna langsam versiegten. Am 7. Juni 1932 wurde schließlich die „Feuermaschine“ nach 133-jähriger Betriebszeit (!) stillgelegt und dem Verfall preisgegeben. Die Salzproduktion in Königsborn konnte nur noch durch den Zufluss von Sole aus Hamm aufrechterhalten werden. Als dann immer häufiger Rohrbrüche in der Soleleitung auftraten, musste am 31. Dezember 1940 – auch kriegsbedingt – die Saline Königsborn ihren Betrieb einstellen. Mit der Schließung des Heil- und Kurbades am 15. Oktober 1941 ging eine über 500-jährige Tradition in Unna endgültig zu Ende.
Bereits in den späten 40er Jahren verschwanden die meisten Bauwerke der Saline wie Salzsiedehäuser, Gradierwerke und Badehaus. Das verfallene Gebäude der „Feuermaschine“ wurde erst 1964 vollständig abgerissen, um Platz für ein neues Wohngebiet zu schaffen. Jedoch konnten schon 1953 Teile der Dampfmaschine wie Zylinder und Steuerung gerettet und im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum wiederaufgebaut werden. Zusammen mit einem Großmodell des Maschinenhauses bilden sie dort eine sehenswerte Ausstellungseinheit.
Als einzige bauliche Relikte erinnern heute das Windpumpwerk Friedrichsborn und ein Wärterhaus an die ehemalige Saline Königsborn. Das hohe Bauwerk wurde als Turmwindmühle nach holländischer Art konstruiert. Kennzeichnend für solche Windmühlen war eine gemauerte, feste Turmkonstruktion, auf der als Abschluss eine Kappe (kleiner beweglicher Dachaufbau) montiert war. An der Kappe waren vier große Flügel angebracht (die bereits vor 1910 abgebaut wurden). Die bewegliche Kappe ermöglichte es, die Flügel auf die Windrichtung auszurichten. Über komplizierte Mechanismen trieben die Flügel die Wasserhebevorrichtungen an. Heute stehen Windmühle und Wärterhaus unter Denkmalschutz und sind einer neuen Nutzung zugeführt.
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Wurden die Brockhauser Salzwerke bisher ausschließlich privat betrieben, kamen sie Anfang des 18. Jahrhunderts unter die Regie des preußischen Staates. In dessen Auftrag brachte man hier 1734 einen neuen Solebrunnen nieder, der zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. den Namen "Königsborn" (des Königs Brunnen) erhielt. Dies war die Geburtsstunde der staatlichen Saline Königsborn, welche später namensgebend für den gesamten Unnaer Norden werden sollte. 1747 wurde als bereits neunter Brunnen der „Friedrichsborn“ angelegt mit dem Ziel, die Produktion nachhaltig zu steigern. Dazu gehörte auch, die Zuführung des Wassers auf die Gradierwerke zu mechanisieren. Bis dahin hatten nämlich die Salinenarbeiter die Sohle mühsam per Handarbeit auf die Gradierwerke gebracht. So wurden über dem Friedrichsborn 1750 als technische Innovation eine sogenannte Windkunst (windbetriebenes Solepumpwerk) errichtet und auf anderen Brunnen Rosskünste, also Hebevorrichtungen, die mit Pferden angetrieben wurden.
Ein größerer Ausbau des Königsborner Salinenbetriebs erfolgte nach 1765. Gradierwerke wie der Ludwigsbau oder der Wilhelmsbau, die 100-200 m lang waren, entstanden in der Nachbarschaft des Friedrichsborns. Überlieferungen zufolge gab es sogar ein Gradierwerk, das eine imposante Länge von 1,5 km aufwies. Um die Sole darauf zu bekommen, wurden hier kleine Bockwindmühlen auf das Werk gesetzt. Darüber hinaus nahm man für die Hebung der Sole aus Brunnen weitere Installationen vor, überwiegend durch Wasserkraft betriebene Einrichtungen. Es entstanden so diverse Sammelteiche und Kanäle, die das salzhaltige Wasser zum Betrieb der Hebevorrichtungen lieferten. Die mittlerweile gestiegenen Mengen an Kohle zur Salzsiedung wurden überwiegend aus dem südöstlichen Ruhrgebiet geliefert, wo inzwischen eine Vielzahl von Zechen in Betrieb waren.
Um der Saline Königsborn bessere Absatzwege zu ermöglichen, führte der preußische Staat zwischen 1773 und 1790 neben technischen Ausbauten auch zahlreiche Infrastrukturprojekte durch. So wurde der Abschnitt der Ruhr zwischen Fröndenberg und Wetter durch den Bau von Schleusen schiffbar gemacht. Die Schiffe sollten Kohle aus dem Ruhrtal herbeischaffen und auf dem Rückweg Siedesalz zum Rhein transportieren, von wo es z.B. nach Holland exportiert werden konnte. Dieser Transportweg hat sich allerdings nicht bewährt: zum einen kostete der Unterhalt der Schleusen enorm viel Geld, zum anderen war der Transport von Steinkohle und Salz auf den selben Schiffen unpraktikabel, da der Kohlenstaub das Salz verunreinigte. Daher wurde die Schiffahrt auf der oberen Ruhr schon Anfang des 19. Jahrhunderts wieder aufgegeben und teilweise auf die Lippe verlagert, die ab Lünen schiffbar war. Zusätzlich baute man den Handelsweg nach Westen Richtung Rhein, auf dem in Teilen der Westfälische Hellweg verläuft, zu einer gepflasterten Chaussee (der späteren Bundesstraße 1) aus.
Eine außergewöhnliche technische Errungenschaft und Innovation zur damaligen Zeit war 1799 die Inbetriebnahme einer „Feuermaschine“ zur Salzsoleförderung – der ersten Dampfmaschine im Ruhrgebiet und in ganz Westfalen überhaupt. Die Anlage war eine einfachwirkende Niederdruckmaschine mit Ventilsteuerung und befand sich in der Nähe der heutigen Sperberstraße. Mit diesem Wunderwerk der Technik stieg die Saline Königsborn schließlich zur Spitze des deutschen Salinenwesens auf. 1801 entdeckte man bei Bohrungen nach einer Solequelle in der Nähe zufällig ein Steinkohlenflöz in 145 m Tiefe. Hier bot sich die Gelegenheit, eine eigene Zeche direkt bei der Saline zu errichten, um so den umständlichen Transport der benötigten Kohlen zu beenden. Allerdings befürchtete man durch das dafür notwendige Abpumpen des Grubenwassers negative Auswirkungen auf die Solequellen. Der preußische Staat wollte nur ungern auf seine wichtigste Steuereinnahmequelle verzichten, und so wurde ein Bergwerksbetrieb in Königsborn komplett untersagt.
Im Jahr 1818 begann mit dem Anschluss eines Heilbades (Luisenbad) an die Saline durch die preußische Regierung die kurze Hochzeit des „Bad Königsborn“. Wegen fehlender Modernisierungen und mangels Zuspruch musste das Bad jedoch um 1860 geschlossen werden. Der Bedarf an Salzsole stieg zwischenzeitlich immer weiter an, so dass man darauf angewiesen war, neue Solequellen außerhalb von Königsborn zu finden. Dies gelang 1844 in Kamen-Heeren-Werve mit dem „Rollmannsbrunnen“. Die Quelle vermochte die gesamte Saline Königsborn zu versorgen – über eine 4 km lange Rohrleitung. 1847 betrug die Jahresproduktion nun 8284 t Salz, womit Königsborn produktionsmäßig zur größten Saline Westfalens und viertgrößten Preußens wurde.
1872 verkaufte der preußische Staat die Saline an den Großindustriellen Friedrich Grillo, der zunächst stärker daran interessiert war, die Kohlevorkommen am Fuß des Haarstrangs zu erschließen. Durch das neue Berggesetz war es ihm nun erlaubt, nördlich der Saline die Zeche Königsborn anzulegen, welche 1880 in Betrieb ging. Der ursprüngliche Plan, die Saline mit dem Bergwerk zu kombinieren, in dem die Salzsiederei mit Kokereigas betrieben werden sollte, wurde jedoch verworfen. Stattdessen leitete Grillo den Wiederaufschwung Königsborns als Kurbad ein. 1881 erwarb er eine ergiebige Solequelle östlich von Hamm, die durch eine 27 km lange gusseiserne Rohrleitung mit der Saline und Bad Königsborn verbunden wurde. Außerdem errichtete man hier ein neues Badehaus, das mit 80 Badezellen großzügig ausgestattet war und durch seine reich verzierte Fassade auffiel.
Die Salzgewinnung selbst blieb bis in das 20. Jahrhundert hinein ein wesentlicher Wirtschaftszweig in Königsborn und erreichte 1905 sogar noch eine Produktion von ca. 16.000 t. Letztendlich hatte aber der sich ausbreitende Kohlenbergbau zur Folge, dass – wie schon befürchtet wurde – die Solequellen nördlich von Unna langsam versiegten. Am 7. Juni 1932 wurde schließlich die „Feuermaschine“ nach 133-jähriger Betriebszeit (!) stillgelegt und dem Verfall preisgegeben. Die Salzproduktion in Königsborn konnte nur noch durch den Zufluss von Sole aus Hamm aufrechterhalten werden. Als dann immer häufiger Rohrbrüche in der Soleleitung auftraten, musste am 31. Dezember 1940 – auch kriegsbedingt – die Saline Königsborn ihren Betrieb einstellen. Mit der Schließung des Heil- und Kurbades am 15. Oktober 1941 ging eine über 500-jährige Tradition in Unna endgültig zu Ende.
Bereits in den späten 40er Jahren verschwanden die meisten Bauwerke der Saline wie Salzsiedehäuser, Gradierwerke und Badehaus. Das verfallene Gebäude der „Feuermaschine“ wurde erst 1964 vollständig abgerissen, um Platz für ein neues Wohngebiet zu schaffen. Jedoch konnten schon 1953 Teile der Dampfmaschine wie Zylinder und Steuerung gerettet und im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum wiederaufgebaut werden. Zusammen mit einem Großmodell des Maschinenhauses bilden sie dort eine sehenswerte Ausstellungseinheit.
Als einzige bauliche Relikte erinnern heute das Windpumpwerk Friedrichsborn und ein Wärterhaus an die ehemalige Saline Königsborn. Das hohe Bauwerk wurde als Turmwindmühle nach holländischer Art konstruiert. Kennzeichnend für solche Windmühlen war eine gemauerte, feste Turmkonstruktion, auf der als Abschluss eine Kappe (kleiner beweglicher Dachaufbau) montiert war. An der Kappe waren vier große Flügel angebracht (die bereits vor 1910 abgebaut wurden). Die bewegliche Kappe ermöglichte es, die Flügel auf die Windrichtung auszurichten. Über komplizierte Mechanismen trieben die Flügel die Wasserhebevorrichtungen an. Heute stehen Windmühle und Wärterhaus unter Denkmalschutz und sind einer neuen Nutzung zugeführt.
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