DannyB93

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Posted: 06 Oct 2018


Taken: 16 Jun 2018

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Die Köln-Mindener Eisenbahn bei der Kokerei Zollverein (Essen-Stoppenberg) / 16.06.2018

Die Köln-Mindener Eisenbahn bei der Kokerei Zollverein (Essen-Stoppenberg) / 16.06.2018
Die Linie RE 3, der sogenannte "Rhein-Emscher-Express", fährt heute auf der Trasse der einstigen Köln-Mindener Eisenbahn, der ersten Eisenbahnstrecke im Ruhrgebiet.

Als Kaufmann, aber auch Mitbesitzer einer Eisenhütte war Franz Haniel sich darüber im Klaren gewesen, das ohne geeignete Transportmittel weder ein erfolgreicher Handel noch ein Industrieunternehmen zu betreiben war. Die Zukunft lag auf der Schiene. Ein ausgebautes Eisenbahnnetz sollte für einen schnellen Transport von Rohstoffen und fertigen Produkten sorgen. Nicht umsonst hatte Haniel abgewartet, für welchen Streckenverlauf sich die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft (KME) entscheiden würde, bevor er die ersten Schächte seiner Zeche Zollverein abteufen ließ. Die KME beschloss, die Bahnlinie über Oberhausen, Altenessen, Gelsenkirchen, Herne und Dortmund nach Hamm zu führen und nicht in der Nähe der damaligen Kohlezechen im Ruhrtal, weil dort die Landschaft zu hügelig war. Kostengünstiger und auch einfacher ließ sich die Trasse im flachen Gelände der Emscherniederung bauen. Am 15. Mai 1847 wurde die Köln-Mindener EIsenbahnstrecke in Betrieb genommen und kein halbes Jahr später konnte man dann durchgehend vom Rhein zur Weser reisen.

Aber auch der Personenverkehr sollte bald nur eine untergeordnete Rolle spielen. Viel bedeutender wurde die Eisenbahn für den Güterverkehr. Ohne sie ist der Aufbau der Industrie im Ruhrgebiet kaum denkbar. In nur einem knappen Jahrzehnt, zwischen 1849 und 1858, hatte sich der Güterverkehr von 300.000 t auf 2,5 Millionen t verachtfacht und mehr als die Hälfte davon waren Kohle und Koks. Zeitgleich mit der Erschließung des Reviers durch die Eisenbahn begann die Nordwanderung des Ruhrbergbaus, wodurch nach und nach zahlreiche neue Zechen in der Emscherniederung entstanden. Der Bedarf an Arbeitskräften stieg an, und so erhöhten sich schnell die Einwohnerzahlen in den erschlossenen Revierstädten. Nach jahrzehntelangem Kohlenabbau bereiteten allerdings die daraus resultierenden Bergsenkungen der Eisenbahn Probleme. Denn am Rande von Senkungen bildeten sich neue Steigungen und die schweren Güterzüge kamen in Schwierigkeiten. Um Niveauunterschiede auszugleichen, verlegte man in den 1960er Jahren Streckenabschnitte der Köln-Mindener Eisenbahn auf erhöhte Bahndämme.

Der Güterverkehr beschränkte sich nicht allein auf die Strecken der Eisenbahngesellschaften, von denen die KME nur eine war. Zwischen den Industriebetrieben, Zechen, Kokereien, Werken der Stahl- und Chemieindustrie entstanden betriebseigene Werksbahnen. Auch die Zollverein-Schachtanlagen waren in solch ein Netz eingebunden. Am Anfang bestand ein kurzes Anschlussgleis zur Köln-Mindener Bahnlinie, das über die Zeche Zollverein ab 1851 ihre geförderten Kohlen abtransportieren konnte. Um 1880 wurde eine Verbindung zu der Schachtanlage Zollverein 3/7/10 und 1891 zur Anlage Zollverein 4/5/11 gebaut. Zollverein 6/9 war zunächst über eine Seilbahn mit der Ursprungsanlage verbunden und erhielt 1913/14 einen Gleisanschluss, 1926 baute man schließlich von der Schachtanlage 4/5/11 aus eine Verbindungsbahn zum Hafen Nordstern am Rhein-Herne-Kanal, so dass auch die Zeche Zollverein an das Kanalnetz angebunden war. Mit dem Bau einer weiteren Werksbahntrasse von Zollverein 3/7/10 aus Richtung Südosten entstand in den darauffolgenden Jahren als Verbindung der Zechen Zollverein, Bonifacius, Rheinelbe und Alma eine "Zechenbahnmagistrale" der damaligen Gelsenkirchener Bergwerks-AG, die später in den Bahn- und Hafenbahnbetrieben der Ruhrkohle AG aufging.

Mit der Stilllegung der Kokerei Zollverein im Jahr 1993 hatte die Werksbahn ihre Bedeutung verloren. Sie wurde kurz darauf stillgelegt und zu einem Radweg umgebaut. Erhalten blieb nur der Anschluss an die Köln-Mindener EIsenbahn, der für eine touristische Nutzung durch den Regionalverband Ruhr ausgebaut wurde. Ausgehend von den Bahnsteigen Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein finden, bisher noch unregelmäßig, Fahrten durch die industrielle Kulturlandschaft des Ruhrgebiets statt.
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