DannyB93

DannyB93 club

Posted: 08 Jun 2018


Taken: 27 Mar 2018

0 favorites     0 comments    214 visits

Location

Lat, Lng:  
You can copy the above to your favourite mapping app.
Address:  unknown

 View on map

See also...


Keywords

Ruhrgebiet
Dortmund
2018
Industrie
Bergbau
described pic


Authorizations, license

Visible by: Everyone
All rights reserved

214 visits


Erhaltene Stützmauer der ehem. Zeche Scharnhorst 1/2 (Dortmund-Scharnhorst) / 27.03.2018

Erhaltene Stützmauer der ehem. Zeche Scharnhorst 1/2 (Dortmund-Scharnhorst) / 27.03.2018
1871 wurde die nach dem preußischen General und Heeresformer Gerard von Scharnhorst (1755–1813) benannte Gewerkschaft der Zeche Scharnhorst gegründet. Im Jahr darauf begann sie mit dem Abteufen des ersten Schachtes, bei dem es allerdings zu Schwierigkeiten aufgrund starker Wasserzuflüsse (ca. 30 cm³/min) kam. Da man diese Probleme kaum bewältigen konnte und sich auch noch eine Weltwirtschaftskrise anbahnte, musten 1874 die Arbeiten nach knapp 120 m eingestellt werden.

Im Jahr 1891 gelangte das Grubenfeld Scharnhorst zusammen mit anderen Zechen in der Nachbarschaft in den Besitz der Harpener Bergbau-AG, die die Abteufarbeiten 1897 fortsetzte. Hierbei wurde 60 m neben dem abgesoffenen ersten Schacht ein zweiter Schacht angesetzt, der kurze Zeit später die Bezeichnung "Schacht 1" erhielt. 1898 ist der alte Schacht – nun "Schacht 2" – gesümpft (leergepumpt) und nach dem sogenannten Kind-Chaudron-Verfahren (Schlagbohrverfahren) weitergeteuft worden. Das Steinkohlengebirge wurde im darauffolgenden Jahr nach 130 m erreicht. Mitte 1901, also fast dreißig Jahre nach Beginn der Teufarbeiten, nahm die Zeche Scharnhorst endlich die Kohlenförderung im Schacht 1 auf; Schacht 2 diente als ausziehender Wetterschacht.

Zwischen 1898 und 1900 entstanden die weitläufigen Tagesanlagen der Zeche, darunter auch eine 180 m lange Maschinenhalle mit zwei symmetrisch angeordneten Tomson-Böcken über den Schächten. Solche Fördergerüste waren typisch für viele Zechen der Harpener Bergbau-AG. Auf der gleichen Achse sind auch das Kesselhaus und das Magazin mit Werkstatt gebaut worden, so dass eine repräsentative Baukörperfolge von insgesamt 350 m Länge entstand. Zur Unterbringung der Belegschaft erreichtete man mehrere Zechensiedlungen in der Nähe der Schachtanlage Scharnhorst, nach der später dieser heutige Dortmunder Stadtbezirk benannt wurde.

Um den Bergversatz (Verfüllen von stillgelegten Stollen) eine ausreichende Trans- portmöglichkeit gewärleisten zu können, wurde 1906 eine rund 4 km lange Drahtseilbahn in Betrieb genommen, die das Bergwerk mit der Halde Schleswig in Asseln verband. Für den Kohlentransport bestand ein Gleisanschluss zur Bahnbstrecke Dortmund–Enschede. Eine Schlagwetterexplosion im April 1907 kostete fünf Bergleuten das Leben. 1908 erreichte die Zeche bei einer Belegschaftsstärke von rund 1820 Mann ihre maximale Förderung von 517.000 t Kohle. Bereits seit 1902 war hier eine Kokerei vorhanden, die bis 1927 betrieben wurde.

Nachdem 1930 ein Verbindungsquerschlag auf der 3. Sohle (430 m) zur Zeche Gneisenau in Derne zum Durschschlag gekommen war, stellte Scharnhorst am 1. Februar 1931 ihre Förderung ein. Fortan wurde die Kohle aus diesem Grubenfeld auf Gneisenau zu Tage gehoben. Die beiden Schächte sind aber weiterhin zur Seilfahrt und Materialversorgung befahrbar gehalten worden und dienten später für die Bewetterung. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Außenanlage Scharnhorst in ein Verbundbergwerk integriert, das aus den Zechen Gneisenau, Kurl, Preußen II und Victoria bestand. Erst am 31. Juli 1975, als die Kohlenvorräte in diesem Bereich weitestgehend erschöpft waren, wurden die Scharnhorster Schächte endgültig stillgelegt und 1979 verfüllt. Mitte der 1980er Jahre verschwanden dann alle noch vorhandenen Betriebsgebäuden, auch die Maschinenhalle mit den Tomsonböcken, die bis zum Schluss eine monumentale, schlossähnliche Anlage darstellte.

Von der einst so repräsentativen Schachtanlage Scharnhorst ist nur noch die inzwischen restaurierte Zechenmauer erhalten geblieben. Das einstige Werksgelände beherbergt heute ein Gewerbegebiet
Translate into English

Comments

Sign-in to write a comment.