Herr Einstein, erlauben Sie mir Ihre Mail hier hervorzuheben:

Kurz: Ich habe jüngst ein Gespräch mit ihm (Ammann) (Deutschlandfunk) gehört, in dem er im Rückblick auf seine Frankfurter Zeit erzählt hat, dass da plötzlich so ein paar junge Leute aufgetaucht seien, die ihm was von internet und neuen medien etc. erzählt hätten und wozu er sich dann -in etwa- so darüber äusserte, dass er einfach nicht verstanden habe, was die von ihm wollten (und was er damit zu tun bzw. was das mit kunst zu tun haben solle).

Ich kann den Ammann gut verstehen. Weder damals noch heute wäre ich auf die Idee gekommen, ihn wegen des Internets aufzusuchen.

Mir damals schon klar, daß Arbeit im Internet vollkommen außerhalb musealer Kategorien stattfinden würde. Was hätte der Ammann auch anbieten können? Eine Ausstellung im Museum, einen Katalog, wie er sie anderen Frankfurter Künstler vermittelt hatte? Macht mit Internet keinen Sinn. Höchstens Fürsprache bei einer anderen Institution. Aber da hätte man sich fragen können, was Ammann davon gehabt hätte. In der Regel hat er solche empfohlen, die bei ihm oder befreundeten Galerien ausstellten.

Kunst durchs Internet hat tatsächlich nichts mehr mit dem zu tun, was wir bislang für Kunst hielten. Da durfte der Ammann wirklich zweifeln. Keine Objekte, keine Flach- oder Hängeware, nichts, auf das man noch zeigen könnte. Das Museum, die Galerie, sind (für mich) tot. Und mit ihnen, diejenigen, die darin arbeiten.