Hans-Georg Kaiser
Helle war's, die Sonne dunkel!

Helle war's, die Sonne dunkel,
grün bedeckt der Schnee im Feld,
als der Wanderer Karfunkel
langsam um die Grade schnellt.

Außen standen sitzend Tiere,
laut in ein Geschweig vertieft,
als 'ne Ratte tot um viere
in dem Meere Rollschuh lief.

Und der Wand'rer sank im Fluge,
vorwärts in ein Tal hinauf.
Unten hielt ein Dinojunge
später Armbanduhren auf.

Mittendrin dient hohes Reden
und in zuckersüßem Still
spielen in den roten Beeten
Dromedare Damenspiel.

Oben auf dem weißen Platze,
der grün angestrichen ward,
stand ein Opa und mit Glatze
schwarzgelockt mit Jünglingsbart.

Unter ihm die junge Schickse,
zählte an die hundert Jahr,
auf dem Fuss die Vollkornschnitte,
die mit Butter schwanger war.

In den Wurzeln in dem Baume,
wo die saure Birne steht,
hing des Winters erste Pflaume
nur die Kopfnuss war verweht.

Auf dem staubig trock'nem Pfade
fielen Tropfen nass durchs Tor
und der Opa warm im Bade
mächtig an die Ohren fror.

Beide Hände aus den Taschen
hielt die Augen auf der Knilch,
denn er konnte gut ertragen,
wie nach Kuhschwanz roch die Milch.

Und drei Wale stakten lange,
durch das schwarze Maisfeld hin,
bis der Mond an einer Stange
in der Mittagszeit erschien.

Dies Gedicht hier von Frau Kröte,
schrieb Herr Triller mit der Flöte,
als er auf dem Tagtopf saß
und das Abendblatt vergaß.


PS:
Dunkel war's...

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