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Hans-Georg Kaiser
Der Schluss


Es kommt der Schluss, das weiß man früh.
Man fühlte es schon irgendwie.
Von vielen Lippen tropft' s wie Hohn.
Wer Possen reisst, kriegt seinen Lohn.

Es kommt der Schluss, der Narr bleibt fort.
Er hängt am Galgen, laut Rapport.
Das Spiel ist aus, Ruinen stehn,
wo Harfen spielten einst und Feen.

Es kommt der Schluss, man weiß nicht wie.
Es dröhnt wie Schicksalssinfonie.
Doch keiner spendet mehr Applaus,
die Spinnen huschen durch das Haus.

Es kommt der Schluss, aus und vorbei.
Die Seele fror, sie ging entzwei.
Man wird zum Aufschrei zu bequem:
Ein schneller Tod wär' angenehm.