Als ich gestern die Sommerreifen aus dem Waschkeller holte, kam mir die Idee diesen als Fotostudio zu nutzen. Weiße Wände, helles Neonlicht müsste ganz in Ordnung sein. Beim Radfahren im Fitnessstudio ein wenig in "Digital fotografieren: Portrait" von Duncan Evans gelesen. Portraitfotografie will geübt sein. Gesagt getan, heute abend ging es los. Opfer vor der Kamera: Ich. Hat den Vorteil, dass man keinen Modellvertrag braucht. Außerdem kann ich experimentieren, bis mir die Lust vergeht.
Nach gedanklicher Vorarbeit schleppe ich die Kamera (Nikon D 80) mit Stativ und Tamron 28-75mm f/2,8, das Blitzgeräte Nikon SB 600 ebenfalls auf einem Stativ in den Keller und den alten Belichtungsmesser in den Keller. Der Belichtungsmesser erweist sich als überflüssig. Das Neonlicht von oben reicht nicht. Es muss geblitzt werden. Ein Stuhl ist schnell gefunden. Das Blitzlicht kommt erstmal nach links 45°, zum Stuhl. Wesentlicher Vorteil: Es steht beim Rumlaufen nicht im Wege.
Kamera und Blitzlichtgerät in den Master / Slave Modus geschaltet. Als Slave kann man das SB600 verwenden, nur Master mag es nicht spielen. Dazu benötigt man mindestens das SB 800. Aber das hatte ich mir bei der Anschaffung offen gelassen. Wenn das SB 600 nicht reicht, wird es ein gutes Slave Blitzlichtgerät. SB 800 - ich träume mal wieder. Das interne Blitzlichtgerät reicht als Master auch aus. Heute muss es.
Die erste Probeschüsse für die Belichtung ergeben eine graue Wand. War nicht anders zu erwarten. Woher soll die Autokatik wissen, dass die Wand nicht 18% Grau. Aber ich muss ja auch noch ins Bild. Nun kann ich schlecht vor der Kamera sitzen und hinter ihr stehen. Also hoch, den vergessenen Fernauslöser holen.
Auf geht zum ersten Bild. Nach einigen Versuchen mit der Fernbedienung löst die Kamera das erste mal aus und auch die Blitzgeräte reden miteinander. Abgesehen vom blöden Schlafzimmerblick, sollte ich doch lieber Hochformat nehmen. Bild 2 ist schon besser. Nase in der richtigen Höhe, aber ich sitze zu weit links.
Nächster Versuch. Jetzt bin ich auf Bild 3 in der rechten oberen Ecke geladet. Versuche mich an der Lehe des Stuhles zu orientieren und mit dem Armen den Abstand des Kopfes zu bestimmen. Blick in die Kamera. Nasenhöhe auf Mitte des Objektives halten. Kleinigkeiten kann man später beschneiden. Stuhle etwas zurecht rücken. Wenn ich auf dem Bild rechts bin, muss der Stuhl nach links. Oder die Kamera drehen. Knipsen - aufstehen - gucken - justieren.
Dann lande ich wieder zu weit unten. Besser. Eigentlich wollte ich den Arm nicht im Bild haben. Ich rutsche wieder aus dem Bild. Histogrammkontrolle. Vielleicht etwas heller? Kleine Blendenkorrektur. Vielleicht das interne Blitz etwas zurücknehmen? Rechts fehlt mir etwas Schatten. Ich wandere wieder aus dem Bild.
So geht es nicht weiter.
Also alles mit System. Ausrichten der Kamera auf den Stuhl. In Position setzen, Rücken gerade, aufrecht. Bild schießen. Ansehen (Bild 7). Nase muss auf Höhe des Objektievs. Also mit Daumen und Zeigefinger Maß nehmen und das Stativ entsprechend höher stellen, dan brauche ich nicht in mich zusammensacken. Nase Passt, aber zu weit rechts. Maß nehme und Stuhl zehn Zentimerter nach links. Passt. Und siehe da, wenn ich mit dem rechten Auge gerade am Objektiv vorbei Nikon lesen kann, sitze ich genau (genug) mittig. Wichtig: Merken für später. Der pasende Abstand zur Mitte des Stuhls liegt bei einer Armlänge plus Körperbreite. Auch merken: Rechten Arm über die Stuhlmitte halten und linken Arm ausstrecken. Kurz nach den Fingerspitzen darf das Objektiv beginnen.
Aber Licht von links ist nicht so schön. Also wechselt das SB 600 nach rechts. Fast 90°. Die gegenüberligende Wand müsste etwas zur Aufhellung der linken Gescihtshälfte beitragen. Noch ein weißes Blatt Papier zur Aufhellung. Fertig. Passt besser. Hemd ausziehen? Die Versuche ohne Hemd vergessen wir ganz schnell wieder. Jetzt reicht es dann auch. Jetzt muss ich die Ergebnisse erst am PC auswerten. Das nächste Mal gehe ich vorher zum Frisör!
PS: Es sind natürlich einige mehr als diese Bilder entstanden. Aber zur Illustration reichen diese zwölf alle mal.
Da ist LifeView zusammen mit Schwenk-/Drehdisplay doch vorteilhaft.
Für mein heutiges Selbstbildnis habe ich natürlich auch mehrere Bilder gebraucht, aber das Positionieren ging doch deutlich einfacher, da ich mich im Display direkt sehen konnte.
Licht...
Thomas Arend aka Byg… has replied to ArneArne has replied to Thomas Arend aka Byg…Bei den DSLRs haben meines Wissens nur die meisten Olympus ein Schwenk-/Drehdisplay und LifeView.
Canon, Nikon und Pentax implementieren meines Erachtens nach LifeView nur halbherzig, vor allem weil sie bisher nur feste Displays einbauen. Dabei bringt gerade ein Schwenk-/Drehdisplay viel größere Flexibiltät in der Wahl der Perspektive.
Licht...
Thomas Arend aka Byg… has replied to ArneNachgeschaut: Es ist die neue D5000. Aber wie soll man da etwas sehen, wenn die Kamera auf dem Stativ steht?
Arne has replied to Thomas Arend aka Byg…Bei meiner Sony R1 ist das Display oben auf der Kamera, aus ergonomischer Sicht ein genialer Platz dafür.
Licht...
Thomas Arend aka Byg… has replied to Deliriumfiel mir wieder ein, dass ich für meine D200 immer noch keinen fernauslöser habe.
immer noch nerve ich meine umgebung mit dem piepen des selbstauslösers.
Thomas Arend aka Byg… has replied to gin_ablegin_able has replied to Thomas Arend aka Byg…ich hab eher das problem, dass mir beim suchen leicht auch noch ein, zwei andere
sachen, die ich auch schon lange vermisse mit in den einkaufskorb geraten.
ging aber noch recht glimpflich aus heute... *g*
Thomas Arend aka Byg… has replied to gin_ablegin_able has replied to Thomas Arend aka Byg…Thomas Arend aka Byg… has replied to gin_ableSign-in to write a comment.