Eigentlich hätte Irina (meine Frau [Lebenspartnerin]) vielleicht viel mehr Fotos von meinen halsbrecherischen Aktionen machen sollen, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, sich selbst in Lebensgefahr für die kleinen Wunder zu bringen... :-)

Na ja.. so schlimm war es nicht wirklich... ich geb' es zu... aber heikel war es schon manchmal...

Hier sieht es nur lustig aus: Anke beim "Stierkampf".... :-)

Der "Stier" war aber noch gaaaaaanz klein.... :-)

Der schlimmste Kampf: Der Wind und.... die Sonne!!!
Gerade hat man die Belichtung richtig eingestellt... Tiefenschärfe mal gerade so ok... gerade kein Wind... und dann:



"Aaaaargh... sch.... nicht jetzt!!!"



Manchmal müssen Einheimische zunächst gedacht haben, es sei etwas passiert... mitten auf "völlig uninteressanter Strecke":



Ein Auto... ein Mensch am Straßenrand....???



... ach so... nur ein paar bekloppte Touristen, die Blümchen fotografieren...



Diese Situation war schon etwas brenzlig:
Meine Lieblinge stehen leuchtend und groß (na ja... so groß sind sie halt nicht, aber relativ...) auf einer sehr abschüssigen Wiese.
Sah erstmal gar nicht so schlimm aus.
Kamera sicher im Rucksack verstaut, Rucksack auf den Bauch... auf dem Po stückchenweise hinuntergerutscht (Hose war danach grün und zerissen...)...
Aber es ist rutschiger als ich dachte... es hört nicht auf zu rutschen!!! Jeder kleine Stein ist mir willkommen als Stütze, damit es nicht plötzlich rasant abwärts in die Dornenbüsche geht.
Dabei keins der kleinen Pflänzchen plattwalzen!

Endlich neben meinen Objekten der Begierde angekommen. Es rutscht. Platt hinlegen (Reibungsfläche erhöhen) nützt auch nix... Ein kleiner Stein unter dem linken Fuß nützt... etwas...

Kamera raus... Rucksack auf dem Bauch geht nun nicht mehr...
Ihn hinstellen geht auch nicht... rutscht... also auf den Rücken, das Ding...
OK, alles stabil.
Nun Orchideen focussieren, einstellen... Wind... Mist... es rutscht, kann der Wind mal das Maul halten, bitte?! Jetzt - Feuer!
Kontrolle: Verwackelt. :-((
Zeit kürzer, Blende auf... Feuer!
Unscharf. Tiefenschärfe reicht nicht...
ISO rauf, Blende runter... jetzt geht's...
Sonne weg.


Warten...
...es rutscht irgendwie unter mir... der Stein haut nach unten ab... Aaaarg!
Zum Glück ist direkt daneben ein anderer... kleinerer... aber er scheint tief zu stecken, er hält.

Nächster Treffer: Schon besser. Nächster noch besser... noch nicht ganz scharf irgendwie, aber es geht...





Das war ja erst das Photo der ganzen Pflanze - fehlt noch das Makro!
Ich muß näher ran! Wie das denn jetzt, ohne abzurutschen???
Irgendwie geht es - zentimeterweise...
Dasselbe Spiel... Blende, Tiefenschärfe, Wind, Sonne...
Schließlich ist auch das geschafft.



Kamera einpacken, Rucksack... öh... ja ... wohin nun?
Auf dem Bauch und wieder im Krebs-Rückwärtsgang zurück?
Turnschuhe kleben ganz gut auf der Wiese - trotzdem: Versuch schlägt fehl. Zu viel Kraft notwendig im Rückwärtsgang.
Rucksack nach hinten... nein... nicht nach unten!!! Oooohhh... :-((
Wir liegen wieder einen Meter tiefer... aber immerhin gemeinsam.
Bewährt hat sich dann: Vorwärts nach oben, auf den Fußspitzen (die Turnschuhe rutschen fast nicht) und auf den Knien (nur damit der Körper nahe am Boden bleibt) - die Finger tief in die Wiese verkrallt (scheiß auf die Diesteln jetzt!!!)... fast hätte ich noch die Zähne zum Verbeißen verwendet...
Kopf schon wieder in Höhe des Asphalts. Irina weit weg... vor einer Orchidee kniend, wie sich später herausstellte. Unerreichbar...
Erst Rucksack über die Kante (Fototasche hat wirklich gute Polster... puh....), dann ich mit dem Bauch und den Händen auf die spitzen Steinchen des Asphaltrandes. Der Rest war.... sicher auch nicht sehenswert.... :-(





Nach diesem Abenteuer werdet Ihr verstehen, daß ein kleiner Balanceakt wie dieser mich gar nicht mehr geschreckt hat.











Abgründe wie diese - das weiß ich jetzt -
sehen nur von außen gefährlich aus...






THE END